Meiji-Schrein in Tokio: Geschichte, Rituale & Tipps zum Besuch

Meiji-Schrein (明治神宮, Meiji Jingū)

Der Meiji-Schrein, offiziell Meiji Jingū, liegt im berühmten Stadtteil Shibuya in Tokio und ist einer der bekanntesten Shinto-Schreine Japans. Es ist ein Heiligtum, das erst vor relativ kurzer Zeit für den berühmten Kaiser Meiji errichtet wurde, nämlich im Jahr 1920. Dieser Kaiser hatte während der Meiji-Restauration großen Einfluss, einer Zeitperiode, die eine wichtige politische Umwälzung für Japan bedeutete.

Das Heiligtum wurde neben dem bekannten Yoyogi-Park errichtet und liegt fußläufig zum Stadtteil Harajuku mit all den lustigen Cosplayern. Perfekt zu kombinieren mit anderen Highlights von Tokyo! Der Meiji-Schrein zusammen mit den umliegenden japanischen Gärten und Parks umfasst eine Fläche von etwa 700.000 Quadratmetern und das mitten in Tokyo.

Das Meiji-Heiligtum

Majestätisches Haupttorii des Meiji-Schreins in Tokyo mit Besuchern auf dem weiten Kiesplatz, umgeben von üppigen grünen Bäumen und traditioneller japanischer Architektur

Innerhalb des Tempelgeländes des Meiji-Schreins stehen verschiedene Altäre, Gebäude, Teiche und Gärten. Die wichtigsten Gebäude sind die Torii, das sind heilige Eingangstore, die an verschiedenen Stellen im Park zu finden sind. Erwarte nicht solch üppige und große Mengen dieser Torii wie beim Fushimi-Inari-Schrein in Kyoto. Sie sind im Meiji-Komplex deutlich schlichter in der Farbe, aber oft auch größer.

Traditionelles Hauptgebäude des Meiji-Schreins mit charakteristischem dunklen Holz und geschwungenen Dächern, wo Besucher Shinto-Rituale und Gebete praktizieren

Außerdem ist natürlich das Hauptgebäude des Meiji-Tempels ein wichtiger Ort im Heiligtum. Hier kannst du verschiedene Shinto-Aktivitäten ausüben wie Opfergaben darbringen, heilige Talismane und Amulette kaufen oder einen Wunsch auf die Ema schreiben (du kennst diese bestimmt, es sind die hölzernen Täfelchen mit Texten darauf, die oft in einem Baum oder an einem hölzernen Altar hängen).

Hunderte traditionelle Ema-Wunschtäfelchen aus Holz hängen an einem Gestell im Meiji-Schrein Tokyo, beschrieben mit japanischen und englischen Wünschen und Gebeten

Weiterhin kannst du im Park noch das Nagadono Juyosho besuchen, die Meiji-Jingu-Gärten (auch Gyoen genannt), Iris-Gärten, das Schatzmuseum (Homotsuden) mit verschiedenen Ausstellungen wie der Bunkakan. Bist du ein Martial-Arts-Fan, dann solltest du unbedingt einen Besuch im heiligen Shiseikan Dojo machen.

Schattige Waldpromenade im Meiji-Schrein-Park mit Besuchern, die auf dem Weg zum zweiten Torii durch die 100.000 gespendeten Bäume wandeln

Neben all den heiligen Gebäuden zählt der Park über 100.000 Bäume, darunter 365 verschiedene Arten. Diese wurden alle von Japanern aus dem ganzen Land gespendet. Das macht den Meiji-Schrein-Park zu einem beliebten Ort unter der japanischen Bevölkerung, um sich vom hektischen Alltag in Tokyo zu erholen.

Traditionelle Temizu-Reinigungsstation im Meiji-Schrein mit Bambusschöpfkellen und fließendem Wasser, wo Besucher Hände und Mund rituell reinigen

Die Meiji-Restauration ist eine wichtige politische Umwälzung in Japan, die das Ende der Kriegsherren, auch Shogune genannt, bedeutete.

Willst du mehr über den Meiji-Schrein erfahren? Dann nimm eine private Tour durch Tokyo über GetYourGuide. Damit besuchst du die coolsten Orte der Stadt, unter anderem den Meiji-Schrein, und lernst eine Menge über die Kultur und Geschichte. Wir buchen sie immer gerne!

Schönste Plätze im Meiji-Schrein

Beeindruckende Mauer mit hunderten gespendeten Sake-Fässern verschiedener Brauereien am Meiji-Schrein, eine wichtige Tradition zur Ehrung von Kaiser Meiji

Im Meiji-Heiligtum solltest du am besten das zentrale Sanktuarium besuchen, die Haupttempel und Altäre. Hier findest du den wichtigsten Schrein für Kaiser Meiji und auf dem Weg dorthin auch die prächtige Mauer mit großen Fässern voller Sake, die gespendet wurden.

Schattige Waldpromenade im Meiji-Schrein-Park mit Besuchern, die auf dem Weg zum zweiten Torii durch die 100.000 gespendeten Bäume wandeln

Die verschiedenen Eingangstore (Torii) sind alle spektakulär, aber das an der Seite des Harajuku-Bahnhofs ist das größte. Außerdem ist der Park der perfekte Ort für einen Spaziergang durch Tokyo. Mehr Informationen über den Schrein findest du auf www.meijijingu.or.jp

Traditionelles Hauptgebäude des Meiji-Schreins mit charakteristischem dunklen Holz und geschwungenen Dächern, wo Besucher Shinto-Rituale und Gebete praktizieren

Kombiniere einen Besuch des Meiji-Schreins mit einem Besuch der verkehrsreichsten Kreuzung der Welt, der Shibuya-Kreuzung, oder der Takeshita-dori-Einkaufsstraße, beide liegen fußläufig vom Park entfernt. Der Stadtteil Harajuku sollte sowieso bei keiner Städtereise nach Tokyo übersprungen werden. Du kannst auch in den Stadtteil Omotesando ausweichen, wo du sehr gut einkaufen kannst.

Kaiser Meiji

Kaiser Meiji war der erste moderne Kaiser Japans und wurde 1852 geboren. Er bestieg den Thron 1867 auf dem Höhepunkt der Meiji-Restauration (Meiji ishin), der politischen Umwälzung, die 1867 das Ende der Herrschaft des Kriegsadels in Japan einläutete. Die Zeit der Samurai und Shogune war vorbei.

Während der Meiji-Herrschaftsperiode wurde Japan zu einem wahrhaft modernen und industriellen Land geformt. Als 1912 Kaiser Meiji starb, wurde Japan zum ersten Mal zu den großen Weltmächten gezählt.

Das wollten Reisende über den Meiji-Schrein wissen

⛩️ Wie alt ist der Meiji-Schrein?

Trotz seiner Popularität ist der Meiji Jingū noch gar nicht so alt. Der Tempelkomplex war erst fertig und für die Öffentlichkeit geöffnet am 1. November 1920. Leider wurde das Hauptgebäude während des Zweiten Weltkriegs zerstört und erst 1958 wieder aufgebaut.

🎎 Was ist die Meiji-Restauration?

Die Meiji-Restauration ist eine Zeit politischer Reformen im feudalen Japan. Nach jahrhundertelanger Herrschaft der Shogune kam das Tokugawa-Shogunat zu einem Ende und Kaiser Meiji übernahm die Macht. Während dieser Periode nahm die Wirtschaft und Industrialisierung Japans rasanten Aufschwung, auch durch die Öffnung des Handels mit anderen Ländern. Deutschland spielte hierin eine große Rolle mit verschiedenen Handelspartnerschaften.

🎆 Warum ist der Meiji-Schrein am Neujahrstag so beliebt?

Am Neujahrstag reisen die Japaner massenhaft zum Meiji-Schrein, um das Hatsumōde-Ritual auszuführen. Hatsumōde steht für den ersten Besuch eines Heiligtums im neuen Jahr und soll Glück bringen.

Wenn du in Tokio bist, solltest du auch die Top Sehenswürdigkeiten in Tokio nicht verpassen.

Anfahrt zum Meiji-Schrein

Die einfachste Route zum Meiji-Schrein führt über den Bahnhof Harajuku. Dieser hält direkt vor dem größten Eingangstor des Parks und liegt auch gigantisch zentral im Stadtteil Shibuya in Tokyo. Du kannst auch vom Bahnhof Yoyogi, Kitasando oder Sangubashi in etwa 5 bis 10 Minuten zum Meiji-Schrein laufen.

Andere wunderschöne Tempel und Schreine in Japan

Wenn wir eine Topliste mit heiligen Komplexen in Japan erstellen müssten, wäre das die Top 5:

  1. Fushimi-Inari in Kyoto
  2. Miyajima bei Hiroshima
  3. Senso-ji im Stadtteil Asakusa Tokyo
  4. Kiyomizu-dera in Kyoto
  5. Gotoku-ji der Maneki-Neko-Tempel (einfach weil dieser so cool ist)

Häufig gestellte Fragen zum Meiji-Schrein

Welche Öffnungszeiten hat der Meiji-Schrein?

Der Meiji-Schrein ist täglich geöffnet, die Zeiten variieren je nach Saison zwischen 5.00 und 18.20 Uhr. Im Winter schließt er früher, im Sommer später.

Kostet der Eintritt zum Meiji-Schrein etwas?

Der Eintritt zum Hauptgelände des Meiji-Schreins ist kostenlos. Nur für den Meiji-Jingu-Garten (Gyoen) wird eine kleine Gebühr von etwa 500 Yen erhoben.

Kann man im Meiji-Schrein heiraten?

Ja, der Meiji-Schrein ist einer der beliebtesten Orte für traditionelle Shinto-Hochzeiten in Japan. Du kannst mit etwas Glück traditionell gekleidete Brautpaare bei der Zeremonie beobachten.

Marco Logmans ist ein leidenschaftlicher Japan-Experte, der vor 20 Jahren zum ersten Mal Japan besuchte und dort sieben Jahre lebte und arbeitete. Mit viel Liebe für Japan teilt Marco gerne seine Erfahrungen und Eindrücke in seinen Artikeln.

Nach oben scrollen