Ein Besuch des Kaiserpalasts in Tokyo zählt wohl zu den kulturellen Höhepunkten der Stadt. Auf Japanisch heißt der Palast Kōkyo und liegt zentral im Stadtbezirk Chiyoda, mitten im Herzen von Tokyo. Seit Jahrhunderten ist dieser prachtvolle Ort die Residenz japanischer Kaiser und vormals der Shogune. Der Palast ist bequem vom Tokyo Hauptbahnhof zu erreichen und besonders im Frühling, wenn die Kirschblüten (Sakura) in voller Blüte stehen, ist der Besuch ein echtes Highlight.
Das Kaiserliche Schloss Japans

Der Kaiserpalast stammt aus der japanischen Edo-Zeit und wurde um das Jahr 1457 erbaut. Damals trug Tokyo noch den Namen Edo, und das heutige Schloss diente ursprünglich als Festung, um die Stadt gegen feindliche Nachbarprovinzen zu verteidigen.
Nach der Meiji-Restauration im Jahr 1868 wurde die Hauptstadt Japans von Kyoto nach Tokyo verlegt. Der damalige Machthaber Tokugawa Yoshinobu, ein Shogun, suchte eine sichere Residenz zur Regierung, und zum Leben.

Erst ab diesem Zeitpunkt wurde das Schloss von einem Kaiser bewohnt. Das alte Fort wurde in einen prunkvollen Palast umgebaut und erhielt zwischen 1888 und 1948 den Namen Kyūjō, was etwa „Schloss-Palast“ bedeutet. Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Palast beinahe vollständig zerstört, jedoch bald darauf wiederaufgebaut. Seit 1968 ist er wieder Sitz der kaiserlichen Familie.
Heute leben hier Kaiser Naruhito, der 126. Tenno Japans, und seine Frau Masako. Der Kaiser hat eine rein zeremonielle Rolle in Japans Regierungssystem. Politische Entscheidungen werden vom Parlament und Premierminister Shigeru Ishiba getroffen.
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Highlights des Kaiserpalasts

Die Highlights des Kaiserpalasts sind natürlich die wunderschönen japanischen Gärten, die das ganze Jahr über für Touristen zugänglich sind. Diese riesige Gartenanlage umgibt einen Teil des Palastkomplexes und steht im Frühling in voller Blüte, besonders die Kirschblüte, von den Japanern Sakura genannt, ist dann ein echtes Spektakel.
Der Kaiserpalast selbst ist für Touristen nicht zugänglich, mit zwei besonderen Ausnahmen: Am japanischen Neujahrstag (2. Januar) und am Geburtstag des Kaisers (23. Februar). Wenn du die Möglichkeit hast, an einem dieser Tage dabei zu sein, können wir dir den Besuch nur empfehlen, es ist ein einzigartiger Moment im Jahr, der nur wenigen Menschen offensteht.

Wer den Palast aus der Nähe sehen möchte, kann eine offizielle Führung durch Teile des Außengeländes buchen, begleitet von einem Guide des kaiserlichen Haushalts. Gebäude werden dabei nicht betreten. Reservierungen sind über die Imperial Household Agency möglich.

Vom Platz Kōkyo Gaien vor dem Palast hat man einen guten Blick auf die berühmten Nijūbashi-Brücken, der Zugang zum inneren Palastbereich. Die eine Brücke besteht vollständig aus Stein und wird Meganebashi („Brille-Brücke“) genannt. Die andere war ursprünglich eine zweistöckige Holzbrücke. Der Name Nijūbashi bedeutet daher „Doppelbrücke“.
ℹ️ Weitere Infos findest du auf der offiziellen Website: sankan.kunaicho.go.jp
Kaiserliche Paläste und Geschichte in Japan

Bevor Tokio (damals Edo) zur Residenz der kaiserlichen Familie wurde, lebte der japanische Kaiserhof in der Stadt Kyoto. Der Kaiserpalast in Kyoto, genannt Kyōto Gosho, diente über mehrere Jahrhunderte hinweg als Residenz für verschiedene Shogune und Kaiser. Zuvor wurde Japan vom Heijō-Palast in Nara aus regiert, während der vergleichsweise kurzen Nara-Zeit von 710 bis 784. Davor war Japan von zahlreichen Bürgerkriegen und Landkonflikten geprägt, sodass es kein zentrales Machtzentrum gab, von dem aus das Land regiert wurde.
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Spazierroute durch Tokyo mit dem Kaiserpalast
Dank der zentralen Lage des Kaiserpalasts im Herzen der Stadt lässt sich diese Sehenswürdigkeit wunderbar mit weiteren Highlights an einem Tag kombinieren. Da man das Palastgebäude in der Regel nicht betreten kann, reicht ein Spaziergang entlang der Palastmauer und ein Besuch der Gartenanlage meist in 1-2 Stunden völlig aus.
Die umliegenden Stadtviertel wie Chūō, Akihabara, Roppongi, Nihonbashi und Ginza sind bequem zu Fuß erreichbar. Ein schöner Routenvorschlag: Starte bei der alten Tsukiji- oder der neuen Toyosu Fischmarkt, spaziere weiter durch das elegante Ginza und entdecke weitere Sehenswürdigkeiten in Tokio, gehe dann über den Kaiserpalast bis hin zu Akihabara und der berühmten Electric Town. Diese Strecke führt dich direkt durch das Herz Tokios und dauert nur ein paar Stunden, perfekt für einen erlebnisreichen Tag.
Häufig gestellte Fragen
🏯 Wie alt ist der Kaiserpalast (Kōkyo) in Tokyo?
Bevor er als kaiserliche Residenz diente, befand sich an gleicher Stelle das Edo Castle, in dem der berühmte Shogun Tokugawa residierte. Die ersten Aufzeichnungen über das Schloss stammen aus dem Jahr 1603. Der Palast wurde erst nach der Meiji-Restauration im Jahr 1868 offiziell vom Kaiserhaus genutzt.
🈯 Muss man reservieren für einen Besuch?
Der Palast ist nur an zwei Tagen im Jahr öffentlich zugänglich: am japanischen Neujahr (2. Januar) und am Geburtstag von Kaiser Naruhito (23. Februar), ohne Reservierung und kostenlos. Allerdings ist es dann sehr voll, mit langen Wartezeiten. Das restliche Jahr über sind geführte Touren über das Palastgelände mit Mitgliedern des Hofpersonals buchbar, diese müssen vorab reserviert werden.
Die Palastgärten sind ohne Reservierung zugänglich.
🌸 Ist der Kaiserliche Garten geöffnet?
Ja, der Garten namens Kōkyo Higashi Gyoen ist fast das ganze Jahr über geöffnet und kostenlos zugänglich, täglich von 09:00 bis 17:00 Uhr, in den Wintermonaten bis 16:00 Uhr.