Kamakura ist eine charmante Küstenstadt in der Präfektur Kanagawa. Sie ist besonders bei Touristen beliebt, da sie in weniger als einer Stunde von Tokyo aus erreichbar ist. Doch das ist nicht der einzige Grund für ihre Beliebtheit. Kamakura wird oft als das „Kyoto Ostjapans“ bezeichnet und das völlig zu Recht! Die Stadt blickt auf eine reiche Geschichte zurück und war im 12. Jahrhundert sogar die Hauptstadt des Kamakura-Shogunats.
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Kurze Geschichte Kamakuras
Kamakura – Tempelstadt mit Vergangenheit
Obwohl Kamakura eher klein ist, ziehen die Stadtstrände und kulturellen Highlights sowohl nationale als auch internationale Besucher an. Besonders beliebt sind die große Buddha-Statue (Daibutsu), der Hokokuji-Tempel und der Hasedera-Tempel.
Die historische Bedeutung Kamakuras beginnt im 12. Jahrhundert mit dem Einzug des Kamakura-Shogunats. Die Stadt wurde damit zum politischen Zentrum Japans und um das Jahr 1250 war Kamakura sogar die größte Stadt des Landes und viertgrößte der Welt.
Doch auch nach dieser Blütezeit ging es turbulent weiter:
- 1526 wurde die Stadt angegriffen und stark zerstört.
- Im 19. Jahrhundert wurden viele buddhistische Tempel bei antireligiösen Ausschreitungen beschädigt oder zerstört.
- 1923 richtete ein Erdbeben und eine Tsunami große Verwüstungen an.
- Im Zweiten Weltkrieg wurde Kamakura mehrfach angegriffen.
Nach dem Krieg erlebte Kamakura, wie ganz Japan, eine kulturelle und wirtschaftliche Erneuerung.
„Das Kyoto Ostjapans“
Kamakura wird oft mit Kyoto verglichen und das aus gutem Grund. Genau wie Kyoto bietet die Stadt unzählige Tempel, beeindruckende Statuen und herrlich angelegte Gärten.
Buddhismus in Kamakura
Kamakura ist eine zentrale Stätte des Nichiren-Buddhismus, einer japanischen Strömung, die auf den Priester Nichiren (1222–1282) zurückgeht. Obwohl er selbst keine Tempel in Kamakura errichtete, entstanden viele nach seinem Tod.
Im 19. Jahrhundert fielen zahlreiche dieser Tempel antireligiöser Gewalt zum Opfer. Viele wurden jedoch in den letzten Jahrzehnten restauriert oder neu aufgebaut.
Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Kamakura
#1 Der große Buddha (Daibutsu)
Die wohl bekannteste Attraktion Kamakuras ist der Daibutsu, eine 11,4 Meter hohe Bronzestatue des Amida Buddha. Sie ist die zweithöchste Bronzebuddha-Statue Japans.
Ursprünglich stand die Statue in einem Tempel, der durch Naturkatastrophen zerstört wurde und heute thront der Daibutsu unter freiem Himmel. Besonders eindrucksvoll ist auch der benachbarte Kotokuin-Tempel.
Tipp: Vom Kamakura-Bahnhof nimmst du die Enoden-Linie bis Hase Station, von dort sind es nur 5-10 Minuten zu Fuß. Der Eintritt kostet 200 Yen für den Tempel, 20 Yen für den Buddha. Geöffnet täglich von 08:00 bis 17:00 Uhr.
#2 Hokokuji-Tempel mit Bambuswald
Etwas außerhalb der Stadt liegt der eher unscheinbare Hokokuji-Tempel, aber er birgt ein echtes Highlight: einen magischen Bambusgarten mit über 2.000 Bambusstämmen!
Der Garten liegt hinter dem Hauptgebäude und bietet eine ganz besondere Atmosphäre, ähnlich dem berühmten Bambuswald Arashiyama in Kyoto.
Anreise: Zu Fuß vom Kamakura-Bahnhof (ca. 30 Minuten) oder mit dem Bus (10 Minuten, 200 Yen). Eintritt: 200 Yen. Mehr Infos: houkokuji.or.jp
#3 Hasedera-Tempel
Der Hasedera-Tempel ist berühmt für seine 9 Meter hohe Holzstatue der elfköpfigen Göttin Kannon und ist eine der größten Holzstatuen Japans.
Im Tempel findest du auch ein kleines Museum mit weiteren buddhistischen Figuren und historischen Objekten (Eintritt zusätzlich 300 Yen).
Dank der erhöhten Lage hast du einen großartigen Blick über Kamakura – und im kleinen Restaurant kannst du japanische Süßigkeiten und Speisen genießen.
Anreise: Mit der Enoden-Linie vom Kamakura-Bahnhof nach Hase Station, dann 5 Minuten zu Fuß. Öffnungszeiten: 08:00–17:30 Uhr. Eintritt: 300 Yen. Weitere Infos: www.hasedera.jp
#4 Wandern in Kamakura
Die Umgebung Kamakuras lädt zum Wandern ein und die Wege verbinden viele Tempel miteinander. Hier sind drei beliebte Routen:
- Daibutsu Hiking Course: 90 Minuten durch die Hügel westlich der Stadt, vorbei am Kotokuin-Tempel und Daibutsu.
- Tenen Hiking Course: Längere Route durch die nördlichen Hügel – gut ausgeschildert, mit vielen Tempeln und Gräbern.
- Gionyama Hiking Course: Kürzere Wanderung (unter 30 Minuten) im Osten, mit schöner Aussicht auf Kamakura.
#5 Enoshima – das kleine Inselparadies
Enoshima ist eine kleine Insel direkt vor der Küste Kamakuras, erreichbar über eine Brücke. Dort erwarten dich:
- Strände
- Ein Aquarium
- Ein Aussichtsturm
- Wunderschöne Gärten
- Eine Tempelanlage
- Sogar ein Spa!
Tipp: Kauf dir die Enopass (1.000 Yen) für Zugang zu allen Attraktionen – erhältlich an Touristen-Infozentren.
Anreise: Mit der Enoden-Linie ab Kamakura, in ca. 30 Minuten erreichbar.
Übernachten in Kamakura
Wenn du mehr als einen Tag in Kamakura verbringen willst, empfehlen wir dir:
- Kamakura Seizan Hotel
- BIRD Hotel Kamakura
Beide liegen zentral, in Bahnhofsnähe und sind perfekte Ausgangspunkte für deine Erkundungstouren.
Anreise nach Kamakura
Von Tokyo aus bist du in unter einer Stunde in Kamakura. Nimm die JR Yokosuka-Linie, Kosten: 920 Yen. Kamakura eignet sich auch als Zwischenstopp nach Yokohama oder auf dem Weg nach Hakone oder zum Fuji.