Wandern in Japan: 5 besten Wanderrouten

Wandern in Japan: 5 besten Wanderrouten

Was viele nicht wissen: In Japan kannst du fantastische Wanderungen unternehmen. Egal ob du auf der Suche nach einer mehrtägigen Trekkingtour oder einem gemütlichen Tagesausflug bist, in Japan ist beides möglich. Das liegt vor allem an der beeindruckenden Flora und Fauna der verschiedenen Inseln, die jeweils ihr eigenes Klima haben. Und da auch die Japaner selbst gerne in der Natur unterwegs sind, sind die Wanderinfrastrukturen hervorragend ausgebaut. In diesem Artikel stellen wir dir unsere Lieblingsrouten vor.

Über welche Wanderung möchtest du mehr erfahren?

Rote Pagode inmitten eines dicht bewaldeten Berges, eingebettet in das üppige grüne Blätterdach japanischer Wälder
Wandern in den Hügeln Japans

In fast jeder Region Japans findest du Berge, Hügel und dichte (Ur-)Wälder, die der Landschaft ihren besonderen Charakter verleihen. Auch an Infrastruktur mangelt es nicht. Die Wege sind gepflegt, gut ausgebaut und regelmäßig durch Behörden und freiwillige Helfer markiert und gewartet. Es ist also kein Wunder, dass immer mehr Menschen zum Wandern nach Japan kommen!

Du kannst in Japan problemlos einen mehrwöchigen Wanderurlaub machen, aber auch für einen einzigen Wandertag gibt es zahlreiche geeignete Routen. Wir haben für dich die Top 5 Wanderungen zusammengestellt, die sowohl sehenswert als auch für fast jeden Wanderer gut machbar sind.

Die Top 5 Wanderrouten und Hikes in Japan

Die folgenden fünf Routen gehören zu den schönsten Wanderwegen im ganzen Land. Sie unterscheiden sich in Länge und Schwierigkeitsgrad, aber haben eines gemeinsam: Sie machen Spaß, sind gut zugänglich und bieten dir einen einzigartigen Einblick in die japanische Natur, und manchmal auch in die Kultur.

#1 Mount Fuji „besteigen“

Mount Fuji in der Abenddämmerung mit perfekter Spiegelung in einem ruhigen Gewässer, umgeben von Schilfgras und Bäumen
Mount Fuji Wanderroute

Der Mount Fuji ist mit 3776 Metern der höchste Berg Japans, und streng genommen ein Vulkan, der seit Tausenden Jahren inaktiv ist. Das „Besteigen“ ist trotzdem ein anspruchsvolles Vorhaben, auch wenn die Wege gut begehbar sind. Du solltest Erfahrung mitbringen und passende Ausrüstung wie Wanderschuhe, einen bequemen Rucksack und Regenkleidung dabeihaben.

Mount Fuji spiegelt sich in einem stillen See, umrahmt von herbstlich gefärbten Bäumen unter klarem Himmel
Berg Fuji mit Herbstfarben

Unter den Japanern ist das Besteigen des Mount Fuji sehr beliebt, da er als einer der drei heiligen Berge gilt, neben Mount Tateyama und Mount Haku. In der offiziellen Saison von Juli bis Mitte September machen sich jährlich rund 200.000 Wanderer auf den Weg zum Gipfel.

Leuchtend violette Shibazakura-Blütenteppiche erstrecken sich vor dem schneebedeckten Mount Fuji mit einem See im Vordergrund
Fuji im Frühling

Die Routen zum Gipfel sind mit mehreren Raststationen ausgestattet, in denen du pausieren und den Ausblick genießen kannst. Außerhalb der Saison (Mai/Juni bis September) wird von der Besteigung abgeraten, da viele Hütten geschlossen sind und die Wetterverhältnisse gefährlich werden. In dieser Zeit liegt oft noch Schnee, dann ist der Aufstieg nur mit Guide möglich.

Mount Fuji ragt majestätisch über einer Wolkendecke empor, aufgenommen aus der Vogelperspektive mit dramatischen Wolkenformationen
Fuji aus der Luft

Es gibt insgesamt vier Routen, die zum Gipfel führen. Die beliebteste ist die Fuji Subaru Line 5th Station Route, sie dauert etwa 5 bis 7 Stunden und ist gut ausgebaut.

Wenn du unerfahren bist, kannst du einen Bergführer buchen und an einer organisierten Tour teilnehmen. Die meisten Touren bieten englischsprachige Guides.

Der Berg Fuji steht wegen seiner gut zugänglichen Routen und seiner leichten Erreichbarkeit auf Platz 1 unserer 15 besten Tagesausflüge von Tokio aus.

#2 Shikoku Henro Pilgerroute zu 88 Tempeln

Detaillierte Karte der 88-Tempel-Pilgerroute auf der Insel Shikoku mit nummerierten Tempeln und Wanderwegen

Der Shikoku Henro ist eine herausfordernde Pilgerreise zu 88 buddhistischen Tempeln auf der Insel Shikoku, bekannt im Shingon-Glauben (eine Form des Buddhismus kombiniert mit Shinto). Bei dieser Tour folgst du den Spuren des Mönchs Kobo Daishi (Kūkai), der um 700-800 n. Chr. lebte. Der gesamte Weg umfasst über 1200 Kilometer und dauert rund 5 bis 7 Wochen. Wer wenig Zeit hat, kann aber auch nur einen Teil der Route wandern. Die Wege sind gut gepflegt und angenehm zu gehen.

Ein Henro-Pilger in traditioneller weißer Kleidung mit Wanderstab auf einem Waldweg zwischen hohen Zedern und Steinstatuen
88-Tempelroute, Shikoku

Während deiner Pilgerreise übernachtest du in einem der 88 Tempel oder in speziellen Herbergen für Pilger. Hier zahlst du einen kleinen Betrag für die Übernachtung sowie Abendessen und Frühstück. Entlang der Route gibt es außerdem verschiedene Hütten und einfache Herbergen, in denen du kostenlos übernachten kannst, erwarte hier jedoch keinen großen Komfort.

Während deiner Wanderung entdeckst du die wunderschöne Landschaft dieser eher wenig besuchten japanischen Insel. Wenn du während deiner Pilgerreise die offiziellen Henro-Gewänder trägst, wirst du von den Einheimischen als Pilger erkannt. Die lokale Bevölkerung ist besonders freundlich und hilfsbereit gegenüber Pilgern, da diese eine sehr anstrengende Reise auf sich nehmen.

Herbstlandschaft mit buntem Laubwald, einem Fluss mit großen Felsen und einer Hängebrücke in der japanischen Bergregion

Die Shikoku Henro Pilgerreise ist für viele Japaner von großer Bedeutung. Sie gilt als eine Erfahrung, die jeder Japaner einmal im Leben gemacht haben sollte. Jedes Jahr machen sich Hunderttausende Japaner auf diesen Weg.

Ein Teil der Shikoku-Pilgerreise führt durch das berühmte Iya-Tal, das allein schon einen Besuch wert ist.

Wir empfehlen dir, die Route sorgfältig zu planen und dich gut vorzubereiten. Vermeide möglichst die Sommermonate, denn dann ist es schlichtweg zu heiß. Am schnellsten erreichst du den Startpunkt der Route, indem du den Shinkansen von Osaka nach Takamatsu nimmst. Von dort aus kannst du zur ersten Tempelstation laufen.

#3 Wanderroute „Das Dach Japans“

Spektakulärer Sonnenuntergang über einer japanischen Berglandschaft mit leuchtend orangefarbenem Himmel und Wolkenmeer
Aussicht während der Wanderung auf dem Roof of Japan

Die Tateyama Kurobe Alpenroute wird auch als „Dach Japans“ bezeichnet. Die Wanderung führt dich durch die malerischen Täler rund um den heiligen Berg Tateyama. Mit einer Gesamtlänge von 90 Kilometern nutzen viele Wanderer zwischendurch Seilbahn oder Bus.

Du wanderst sowohl durch dichte Wälder als auch durch schneebedeckte Landschaften, also an passende Kleidung denken! Diese Abwechslung macht den Reiz aus: morgens im grünen Tal, nachmittags fast wie im Himalaya.

Schneebedeckte Gipfel der japanischen Alpen unter strahlend blauem Himmel mit einem trockenen Tal im Vordergrund
Japanische Alpen

Bei gutem Wetter ist diese Wanderung sowohl für erfahrene als auch für unerfahrene Wanderer gut machbar. Wenn du unsicher bist, kannst du jederzeit einen Guide buchen. In der nahegelegenen Stadt Toyama findest du mehrere Tourenanbieter, die geführte Wanderungen entlang der Route anbieten.

Der Startpunkt der Tateyama Kurobe Alpenroute ist bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Von Toyamaaus fährst du einfach zum Bahnhof Tateyama, der direkt am Beginn der Route liegt.

#4 Daibutsu Hiking Course

Der große Buddha von Kamakura (Daibutsu) - eine massive bronzene Buddha-Statue in meditativer Haltung, umgeben von grünen Hügeln

Der Daibutsu Hiking Course ist eine von drei Wanderrouten rund um die historische Stadt Kamakura. Du wanderst entlang alter Tempel und kommst am zweitgrößten bronzenen Buddha Japans vorbei, dem Daibutsu.

Friedliche Buddha-Statue in einem üppig grünen japanischen Waldgarten mit alten Bäumen und natürlichen Steinwegen
Daibutsu-Wanderweg, Kamakura

Die Route dauert nur etwa eine Stunde und verbindet unberührte Natur mit Kultur. Du erreichst den Startpunkt zu Fuß, per Fahrrad oder mit dem öffentlichen Verkehr. Kamakura selbst ist ein sehenswerter Ort und ideal für eine verlängerte Tagestour ab Tokio.

#5 Wanderung von Kurama nach Kibune

Steintreppe mit roten Laternen führt bergauf zu einem japanischen Schrein, gesäumt von traditionellen Tōrō-Laternen
Weg von Kurama nach Kibune

Die Wanderung vom Dorf Kurama nach Kibune zählt zu den spektakulärsten Wanderrouten in Japan und ist unser Platz 5. Auch wenn sie nicht so anspruchsvoll ist wie etwa das „Dach Japans“ oder die „88-Tempel-Route“, nimmt das nichts von ihrer Schönheit weg. Die Strecke liegt direkt nördlich von Kyoto und eignet sich für alle Wanderer, unabhängig vom Erfahrungslevel.

Die Wanderung dauert etwa einen halben Tag und ist damit ideal, wenn du dich in Kyoto aufhältst. Der Weg führt dich durch charmante, authentische japanische Dörfer und an historischen Tempeln vorbei. Ähnlich wie der Diabatsu Hiking Course verbindet diese Route Natur und Kultur auf eine wunderschöne Weise.

Route und Anreise Die Wanderstrecke ist lediglich 4 Kilometer lang. Sie beginnt am Bahnhof Kurama und endet am Bahnhof Kibune-guchi. Der Start ist also sehr einfach vom Zentrum Kyotos aus zu erreichen. Du musst lediglich den Zug nehmen.

Weitere schöne Wanderungen in Kyoto Ein weiteres Wander-Highlight in Kyoto ist die Tour zur Spitze des Fushimi Inari-Schreins. Diese dauert rund zwei Stunden und führt dich durch die berühmten roten Torii (Tore).

Diese Routen haben es nicht in die Top 5 geschafft

Traditionelle japanische Holzhäuser mit charakteristischen Dächern unter blühenden Kirschbäumen in einem historischen Dorf
Frühling und Kirschblüte in Tsumago Wanderroute zwischen Tsumago und Magome

Eine Top 5 der schönsten Wanderrouten Japans aufzustellen, ist eigentlich unmöglich. Es gibt einfach zu viele schöne und einzigartige Wege im ganzen Land. Wir empfehlen dir deshalb, selbst auf Entdeckungstour zu gehen. Deine Erfahrungen und Lieblingsrouten kannst du gern mit uns in den Kommentaren teilen.

Zur weiteren Inspiration hier einige besonders empfehlenswerte Wanderwege:

  • Nakasendō Trail von Tokio nach Nagoya
  • Magome nach Tsumago Trail nahe Nagano
  • Mt. Takaosan Hiking Course bei Hachioji
  • Kumano Kodo Pilgerrouten (UNESCO-Weltkulturerbe)
  • Kurumayama Hochland bei Kino
  • Edo Five Routes: Nakasendō, Tōkaidō, Kōshū Kaidō, Ōshū Kaidō und Nikkō Kaidō
  • Wandern rund um das Dorf Nikkō
  • Kirishima Gebirgskette
  • Shiretoko Trekking auf Hokkaido

Respektiere die Natur Japans!

Genauso wie in der Natur in Deutschland (oder eigentlich überall auf der Welt) gilt auch in Japan: Respektiere die Umwelt. In Japan ist die Verbindung zur Natur durch den Buddhismus und den Shintoismus besonders stark. Bitte beschädige weder Flora noch Fauna, nimm deinen Müll mit (wie es auch die Japaner selbst tun), bleib auf den markierten Wegen und sei nicht laut. In Trockenzeiten ist besondere Vorsicht mit offenem Feuer geboten. Schon ein kleiner Funke kann eine Waldbrandgefahr darstellen.

Was brauchst du zum Wandern in Japan?

Berghütte bei Sonnenaufgang in den japanischen Alpen mit Mount Fuji in der Ferne und dramatischem Morgenhimmel
Wanderrouten Japan Herberge mit Blick auf den Fuji

Wandern in Japan ist besonders reizvoll, weil es so unkompliziert ist: Du brauchst oft nicht viel Ausrüstung und bist gleichzeitig ganz nah an der japanischen Kultur und Bevölkerung. Solange eine Route nicht durch das Gebirge führt, relativ kurz und gut begehbar ist, reichen in der Regel ganz normale Turnschuhe aus.

Wenn du allerdings ernsthaftere Wanderungen unternehmen willst (und davon gibt es viele in Japans bergigen Landschaften), solltest du auf gutes Material achten. Dazu gehören: Robuste Wanderschuhe, eine Mütze oder ein Hut gegen die starke Sonne (das Klima ist deutlich wärmer als in Deutschland) Ein guter Rucksack Eventuell Wanderstöcke.

Bei mehrtägigen Touren ist es außerdem wichtig, dass du dich gut orientieren kannst. Eine Wanderkarte solltest du mitnehmen, auch wenn du nur kurze (Stadt-)Wanderungen machst, denn die Wälder sind weitläufig und es ist leicht, sich zu verlaufen. Außerdem solltest du auch auf kurzen Touren Folgendes nicht vergessen: Sonnencreme Blasenpflaster, Mückenspray, Sonnenbrille.

Wandern in Japan

Wie du siehst, gibt es viele wunderschöne Wanderrouten in Japan. Keine ist wie die andere. Gerade die Vielfalt macht das Wandern dort so besonders. Ob du eine mehrtägige Tour planst oder nur einen Nachmittag an Tempeln vorbeiwandern möchtest, in Japan hast du die freie Wahl.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

🥾 Welche Pilgerreisen gibt es in Japan?

In Japan gibt es zwei Arten von Pilgerreisen: Reijō: Du gehst von Punkt A nach B und besuchst heilige Stätten. Beispiele sind die Kumano Kodo und die Koyasan Pilgerroute. Honzon Junrei: Du gehst einen Rundweg. Ein Beispiel ist die 88-Tempel-Route auf Shikoku. Weitere Pilgerrouten: Dewa Sanzan Nikkō Pilgerweg Mount Hakusan Route (über den drittheiligsten Berg Japans)

🏕️ Bei welcher Wanderung bist du am meisten in der Natur?

Die Kumano Kodo Pilgerroute mit ihren 191 Kilometern ist perfekt für Naturliebhaber. Nahe Kyoto liegt die Halbinsel Kii Hantō mit unberührter Landschaft. Die Route führt dich durch Urwälder zu den drei großen Schreinen: Hongu Taisha, Hayatama Taisha und Nachi Taisha. Übernachtet wird meist in Ryokans. Pro Tag wanderst du ca. 15 bis 20 Kilometer.

⛰️ Was sind die schönsten Berge zum Wandern?

Die drei heiligen Berge Japans (Mount Fuji, Mount Tateyama und Mount Hakusan) bieten die eindrucksvollsten Bergwanderungen. Sie sind nicht nur atemberaubend hoch und bieten fantastische Ausblicke, sondern auch eng mit japanischer Folklore und Spiritualität verbunden.

Marco Logmans ist ein leidenschaftlicher Japan-Experte, der vor 20 Jahren zum ersten Mal Japan besuchte und dort sieben Jahre lebte und arbeitete. Mit viel Liebe für Japan teilt Marco gerne seine Erfahrungen und Eindrücke in seinen Artikeln.

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