Japan mit Kindern: Tipps & Erfahrungen von Marco

Mit Kindern nach Japan reisen

Pack die Reisepässe ein, denn das Familienabenteuer in Japan kann beginnen! Unsere eigenen Reisen durch das Land der aufgehenden Sonne (und leben in Tokio) haben uns einen Schatz an Tipps beschert, speziell für dich und deine Kleinen. Mach dir keine Sorgen über die Logistik beim Reisen mit Baby oder Kind in Japan; es ist überraschend einfach und angenehm.

Japan überzeugt durch Kinderfreundlichkeit und Gastfreundschaft (omotenashi). Von makellosen öffentlichen Einrichtungen bis hin zu zauberhaften Straßen voller Figuren aus Kinderfavoriten, dies ist ein Ort, an dem junge Fantasie aufblüht. Und was das Essen betrifft: Babynahrung ist ebenso leicht zu finden wie ein Hello-Kitty-Café in Tokio.

Mit Kind oder Baby in Japan

Personen im Schnee mit Kindern

Die Japaner sind unglaublich höflich und hilfsbereit, was das Reisen mit Kindern stark erleichtert. Öffentliche Einrichtungen wie kinderfreundliche Toiletten, Wickelräume und Kinderwagenverleih sind reichlich vorhanden, extrem sauber und sicher. Der öffentliche Nahverkehr ist nicht nur pünktlich und effizient, sondern auch faszinierend durch Hightech-Züge und niedliche Maskottchen, die selbst eine einfache Bahnfahrt in ein Erlebnis für Groß und Klein verwandeln.

Speziell für das Reisen mit Kindern oder Babys nach Japan haben wir unten eine Liste mit praktischen Tippszusammengestellt (ganz unten auch ein paar Essensideen). Damit wird deine Reise garantiert ein voller Erfolg, auch aus Sicht der Kinder. Wusstest du übrigens, dass Japan eines der sichersten Länder der Welt ist?

Reisetipps für Japan mit kleinen Kindern

Kinder in Japan tragen auch traditionelle Kleidung manchmal
Kinder in Japan

Reisen nach Japan ist für Familien eine großartige Erfahrung. Egal ob Baby, Kleinkind, Vorschulkind oder Teenager, Japan hat für jedes Alter etwas zu bieten. Hier unsere praktischen Reisetipps für Familien:

  • Kinder unter 6 Jahren reisen kostenlos im öffentlichen Verkehr, Kinder bis 12 zahlen den halben Preis.
  • Große Supermärkte (z. B. Aeon, Seiyu) und Einkaufszentren stellen oft kostenlose Kinderwagen oder Einkaufswägelchen zur Verfügung. Wenn du keinen findest, frag beim Infopunkt nach.
  • In sogenannten „Mama-Corners“ gibt es oft Verkaufsautomaten mit Babynahrung oder Getränken.
  • Still- oder Fütterräume mit bequemen Sesseln oder Kissen findest du in vielen Einkaufszentren.
  • Japanische Badezimmer sind ideal für Kinder: kleine, aber tiefe Badewannen, plus ein Nassbereich für ausgelassenes Planschen.
  • Windeln (oft in Höschenform) gibt es in jeder Drogeriekette wie Matsumoto Kiyoshi. Schwimmwindeln sind seltener, lieber von zu Hause mitbringen.
  • Kinderbetten sind selten in Unterkünften. Ein Deryan-Reisezelt ist super für Kinder bis 4 Jahre.
  • In der Shinkansen lohnt sich eine Sitzplatzreservierung mit Gepäckraum, vor allem mit Kinderwagen.
  • Japanische Toiletten sind zwar super sauber, aber voller Knöpfe, was für Kinder spannend und verwirrend zugleich ist.
  • Öffentliche Toiletten haben oft Wickeltische, aber nicht immer Mülleimer oder Seife, bring Müllbeutel und Seife mit.
  • Für Babyprodukte und Fläschchenzubehör eignen sich (Mega) Don Quijote, Matsumoto Kiyoshi oder lokale Drogerien.
  • In Restaurants bekommen Kinder oft Kindergeschirr und -besteck, auch wenn sie es nicht mehr brauchen.
  • Steckdosen in Japan sind etwas sicherer (kleinere Öffnungen), aber meist ungeerdet, aufpassen.
  • Japaner finden kleine Kinder (blond, blauäugig) super kawaii, bis sie schreien. Dann wirst du evtl. streng angeschaut. Nicht persönlich nehmen, das ist kulturell bedingt.
  • In Cafés oder Bäckereien sind viele Produkte mit ungewöhnlichen Füllungen (z. B. Bohnenpaste, Wasabi). Custard oder Sahne ist bei Kindern meist beliebter.
  • Kindersitze fürs Mietauto kosten nur ein paar Euro extra, viel günstiger als in Europa.
  • Viele Tempel und Museen bieten kostenlosen oder vergünstigten Eintritt für Kinder, z. B. Senso-ji oder Kinkaku-ji.
  • Nicht jeder Bahnsteig ist barrierefrei, mit Kinderwagen möglichst wenige Umstiege einplanen.
  • In Metro und Zug gibt es meist genug Platz für Kinderwagen, Busfahren kann schwieriger sein.
  • Unsere Aktivitätszeiten mit Kindern: 9-13 Uhr und 16-19 Uhr, viele Läden in Tokio öffnen erst um 11 Uhr, andere Städte früher.
  • Spielhallen bieten gute Indoor-Alternativen bei Regen, in kleineren Städten meist ganz oben im Gebäude.
  • Wir besuchten eine tolle Rotenburo (Onsen) in Takayama: Hirayu no Mori, wo auch Babys erlaubt sind, aber: nackt und nach Geschlechtern getrennt.
  • Freizeitparks:
    • Legoland Nagoya war am besten für Kinder (1,5 & 4 J.).
    • Universal Studios Osaka war auch toll.
    • Disneyland Tokio ist überfüllt, selbst an Wochentagen.
  • Multivitamine, Paracetamol, Wundcreme: Lieber von zu Hause mitnehmen, einfacher.
  • Nachtflüge sind ideal mit kleinen Kindern, sie schlafen einen großen Teil der Reise.
  • Busy Boards oder kleine Spielzeuge helfen im Flugzeug sehr.
  • In fast allen Apartments gibt es Waschmaschinen, besser kleine Wäschen, da oft wenig Platz zum Trocknen.
  • In großen Food Courts oder Familienrestaurants wie Royal Host, Saizeriya, CoCo’s gibt es meist Hochstühle.
  • Öffentliche Mülleimer fehlen oft, bring Müllbeutel mit, v. a. bei Windeln. Ein Balkon ist praktisch zum „Zwischenlagern“.
  • In Stoßzeiten (besonders mittags) bilden sich lange Warteschlangen vor Restaurants, gut, dass 7-Eleven immer Bento-Boxen bereithält.

Japanische Essenstipps für Kinder

Edamame (grüne Sojabohnen in Schale)

Essen kann für Kinder in Japan herausfordernd wirken, aber es gibt viele „sichere“ Favoriten:

  • Tamago-Sushi: Reis mit süßlichem Ei – ein Klassiker bei Kindern
  • Edamame: Das Auslutschen der Bohnen macht Spaß!
  • Donburi / Reisschalen mit Tonkatsu oder Taco-Rice
  • Miso-Suppe: Überall erhältlich
  • Udon-Nudeln: Dick, weich, ideal für kleine Münder
  • Onigiri: Reisbällchen aus dem Konbini (z. B. 7-Eleven)
  • Okonomiyaki: Herzhafte Pfannkuchen – super lecker
  • Takoyaki: Oktopusbällchen (schmecken besser als sie klingen!)
  • Tabeko: Butterkekse in Tierform – überall zu finden
  • Gyoza: Japanische Teigtaschen mit verschiedenem Inhalt
  • Fusion-Restaurants, die Ramen mit Pasta kombinieren – kinderfreundlich und lecker

Gemüse kann, wie zu Hause, eine Herausforderung sein. In Nudelsuppen findet man meist am ehesten welche. Bei Reisschalen gibt’s meist nur etwas geraspelten Kohl oder eingelegtes Gemüse, der Geschmack ist gewöhnungsbedürftig.

Hast du noch Fragen oder möchtest eigene Erfahrungen teilen? Dann schreib uns gern, ich bin selbst Vater und noch dabei, meine Erfahrungen beim Reisen mit Kindern zu sammeln.

Dieser Artikel wurde geschrieben von: Raoul de Boer und aktualisiert von Marco Logmans

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Marco Logmans ist ein leidenschaftlicher Japan-Experte, der vor 20 Jahren zum ersten Mal Japan besuchte und dort sieben Jahre lebte und arbeitete. Mit viel Liebe für Japan teilt Marco gerne seine Erfahrungen und Eindrücke in seinen Artikeln.

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