Tiere in Japan: Faszinierende Begegnungen mit der Tierwelt

Tiere in Japan

Japan ist ein riesiges Land mit vielen verschiedenen Landschaften und Klimazonen. Überall gibt es Berge und Hügel, im Norden, auf der Insel Hokkaido, kann es eiskalt werden, während es im Süden, rund um Okinawa, tropisch warm ist. Genau das macht die Flora und Fauna Japans so faszinierend.

Japanische Tiere
Japanische Makaken in Yudanaka

Was möchtest du über die folgenden japanischen Tierarten wissen?

In all diesen Landschaften findest du zahlreiche Tierarten, die einzigartig für Japan sind. Im Folgenden erfährst du mehr über typische japanische Tiere.

Echte japanische Tiere

In Japan gibt es viele Tiere, die auch in anderen Ländern vorkommen. Es gibt jedoch auch einige einheimische Arten, die nur in Japan leben und bei uns kaum bekannt sind, darunter exotische Affenarten wie der japanische Makak, riesige Fledermäuse und vieles mehr.

Der Japanmakak, der nördlichste Affe der Welt

Japanische Makaken im Schnee
Japanische Makaken beim Baden, Yudanaka

Wusstest du, dass es in Japan Affen gibt? Die bekannteste Art ist der Japanmakak. Diese Affenart gibt es auch anderswo, doch die japanische Variante (Macaca fuscata) unterscheidet sich von ihren Verwandten. Besonders bekannt sind die Makaken aus Yudanaka, die sich gerne in heißen Quellen aufwärmen, daher auch der Name „Snow Monkeys“.

Japanische Makaken leben auf drei der vier großen japanischen Inseln: Honshu, Shikoku und Kyushu. Sie sind für ihre Intelligenz bekannt: Sie waschen ihr Futter und tauchen es sogar in Salzwasser für mehr Geschmack! Viele Makaken sind an Menschen gewöhnt und daher oft sehr zutraulich.

Erkennbar sind sie an ihrem braungrauen Fell, roten Gesicht und kurzen Schwanz. Makaken sind ausgezeichnete Schwimmer und machen gewaltige Sprünge, besonders gern springen sie im Winter in heiße Quellen.

Der Flughund, die riesige Fledermaus

Japanischer Flughund
Flughund, Japan

Flughunde (Pteropodidae) sind keine fliegenden Hunde, wie der Name vermuten lässt, sondern große Fledermäuse mit hunde- oder fuchsähnlichen Köpfen. In Japan lebt die Art Pteropus loochoensis, die nur auf Okinawa vorkommt. Nachts verlassen sie ihre Höhlen und gehen auf Nahrungssuche.

Flughunde sind bekannt für ihre beeindruckende Größe, großen Augen und spitzen Ohren.

Kragenbären, die asiatischen Schwarzbären

Japanischer Kragenbär
Kragenbär, Japan

Der asiatische Schwarzbär (Ursus thibetanus japonicus), auch Kragenbär genannt, lebt heute vor allem auf Honshu. Ursprünglich waren sie auch auf Shikoku und Kyushu heimisch, dort sind sie jedoch ausgestorben. Kragenbären bevorzugen Laub- und Nadelwälder sowie Regionen knapp oberhalb der Baumgrenze.

Japanische Kragenbären sind kleiner als ihre Verwandten auf dem Festland und erkennbar an ihrem schwarzen Fell mit einer weißen, v-förmigen Zeichnung auf der Brust. Bärensichtungen sind beliebt, aber Vorsicht: 2016 wurden in Honshu innerhalb von drei Wochen vier Menschen tödlich von Bären angegriffen.

Der Sikahirsch, das flötende Reh

Japanische Sikahirsche in Nara
Sikahirsche in Nara, Japan

Sikahirsche stammen ursprünglich aus Ostasien und sind in Japan weit verbreitet. Der Begriff „Sika“ kommt aus dem Japanischen und bedeutet „Hirsch“. Je nach Region unterscheiden sich die Hirsche stark: Auf Hokkaido sind sie besonders groß und schwer, auf Honshu kleiner, und auf Inseln wie Miyajima besonders zierlich.

Nara Park - Japan mit Rehen
Rehe füttern im Nara Park – Japan

In Nara leben etwa 1300 Sikahirsche, die berühmt dafür sind, sich vor Besuchern zu verbeugen, in der Hoffnung auf ein Leckerli. Besonders in Herbst und Winter hört man das flötende Rufen der männlichen Sikahirsche, die damit Weibchen anlocken und Rivalen vertreiben.

Männliche Sikahirsche erkennt man an ihrem prächtigen Geweih. Typisch ist die orange-braune Fellfarbe mit weißen Punkten, die sie ihr ganzes Leben behalten.

Der japanische Kranich, einer der seltensten Kraniche der Welt

Japanische Kraniche im Schnee
Japanische weiße Kraniche, Japan

Der japanische Kranich (Grus japonensis), auch Mandschurenkranich genannt, zählt zu den seltensten Vögeln der Welt. In Japan leben etwa 1200 Exemplare, und anders als ihre Verwandten in China und Korea ziehen sie im Winter nicht in wärmere Gefilde.

Kraniche symbolisieren in Japan Glück und ein langes Leben. Früher wurden sie von den Regierenden geschützt und gepflegt. Heute leben die japanischen Kraniche nur noch auf Hokkaido, bevorzugt in abgelegenen Feuchtgebieten.

Erkennbar sind sie an der roten Kappe auf dem Kopf und ihren kontrastreichen schwarzen und weißen Gefiedermustern.

Der japanische Riesensalamander, Megalobatrachus japonicus

Japanischer Riesensalamander
Japanischer Riesensalamander, Japan

Der japanische Riesensalamander (Andrias japonicus) ist mit einer Länge von bis zu 1,5 Metern die größte Salamanderart der Welt. Sie leben in klaren Flüssen im Südwesten Japans und sind perfekt getarnt.

Ihre hervorstehenden, warzigen Köpfe unterscheiden sie von anderen Salamanderarten. Leider sind sie heute stark bedroht, vor allem durch Wasserverschmutzung. Die Regierung bemüht sich, diese einzigartigen Tiere zu schützen. Auch kulturell sind sie wichtig: In Maniwa City gibt es sogar ein jährliches Festival zu Ehren der Riesensalamander.

Japanische Karpfen, beliebt in Europa

Japanische Koi-Karpfen
Karpfen in einem Teich, Japan

Die japanischen Koi-Karpfen (Cyprinus carpio carpio) sind die Könige unter den Zierfischen. In Japan symbolisieren sie Glück, Wohlstand und Fortschritt. Das Wort „Koi“ bedeutet übersetzt „buntes Gewand“.

Seit dem 19. Jahrhundert züchten japanische Bauern die schönsten Karpfen. Nicht jeder wilde Karpfen ist ein Koi, nur besonders farbenprächtige Exemplare werden so genannt. Viele Kois in europäischen Gärten stammen ursprünglich aus Japan.

Japanische Hunderassen

Japanische Hunderassen

Neben Wildtieren gibt es in Japan auch viele andere Tiere. Die bekanntesten davon sind natürlich die typisch japanischen Hunderassen. Insgesamt gibt es sechs ursprünglich japanische Hunderassen.

Der Shikoku

Der Shikoku ist der ursprünglichste und seltenste japanische Hund. Diese Rasse stammt ursprünglich von der Insel Shikoku. Diese Hunde ähneln stark Wölfen. Laut Legenden fließt sogar echtes Wolfsblut durch die Adern dieser Hunde!

Der Ainu-Ken

Die Ainu-Ken, auch als Hokkaido bekannt, stammen von der japanischen Insel Hokkaido. Diese Hunde sind echte Jagdhunde, speziell gezüchtet für die Jagd auf Bären und Hirsche. Deshalb sind diese Hunde extrem stark, schnell und sehr widerstandsfähig.

Der Akita

Der Akita ist vielleicht die berühmteste japanische Hunderasse überhaupt. Er ist zudem die offizielle Nationalrasse Japans. Genau wie der zuvor erwähnte Ainu-Ken wurde auch der Akita früher hauptsächlich für die Jagd und als Kampfhund verwendet. Außerdem sind Akitas sehr treue Hunde. In der japanischen Kultur gilt der Akita zusätzlich als Glücksbringer.

Hachikō ist vermutlich der bekannteste Hund der Welt. Er war ein Akita, der seinem Besitzer noch jahrelang nach dessen Tod treu blieb. Der Hund wartete jeden Tag am Bahnhof Shibuya auf die Rückkehr seines Herrchens nach der Arbeit. Nachdem sein Besitzer Hidesaburō Ueno verstorben war, wartete Hachikō fast zehn Jahre lang weiter am Bahnhof.

Der Kishu

Ebenfalls ein Jagdhund: der Kishu. Diese Hunde wurden ursprünglich speziell für die Jagd auf Wildschweine gezüchtet. Heute sind sie eher treue Begleiter oder Familienhunde. Dass es sich um echte Jagdhunde handelt, merkt man noch immer deutlich an ihrem Verhalten.

Der Shiba

Einer Legende nach ist der Shiba die älteste Hunderasse Japans. In den Legenden heißt es, dass diese Hunde bereits um 7000 v. Chr. die ersten Siedler auf den japanischen Inseln begleiteten. Ob das tatsächlich stimmt, ist ungewiss. Shibas, auch Shiba Inu genannt, sind intelligente, unabhängige und recht eigensinnige Hunde.

Tanuki, der Marderhund

Tanuki
Tanuki

Der Tanuki (狸) oder japanische Marderhund gehört zur Familie der Hundeartigen. Trotz Ähnlichkeit mit dem Waschbären ist er näher mit Füchsen und Hunden verwandt.

Weitere Tiere in Japan

Neben den bekannten Arten leben in Japan noch viele andere Tiere: Braunbären, Wildschweine, Bengalkatzen, Füchse, Marder und über 400 Vogelarten wie Spechte, Fasanen und Kraniche.

Auch das Meer rund um Japan ist voller Leben: Wale, Delfine, Seelöwen, exotische Fische und Seeschlangen tummeln sich dort. Japan beeindruckt durch seine große Vielfalt an Tieren, es gibt immer etwas Neues zu entdecken! Der gefährlichste Bewohner Japans? Die japanische Riesenhornisse, mehr dazu hier.

FAQ über japanische Tiere

🐒 Was sind typische japanische Tiere?

Japan ist Heimat vieler einzigartiger Tierarten wie Schneeaffen, Koi-Karpfen, Kragenbären, Flughunde, Sikahirsche, Kraniche, Riesensalamander sowie typischer Hunderassen wie Akita, Shiba und Shikoku.

🐻 Was ist das größte Tier Japans?

Der asiatische Schwarzbär (Kragenbär) ist das größte Tier Japans.

🐝 Was ist das tödlichste Tier Japans?

Die japanische Riesenhornisse, sie verursacht jährlich 30-40 Todesfälle, meist bei Menschen mit Allergien.

Gibt es japanische Hunde auch in Deutschland? Wenn ja wo?

Es gibt zum Beispiel die Community www.akita-in-not.de, wo du Hunde finden kannst.

Marco Logmans ist ein leidenschaftlicher Japan-Experte, der vor 20 Jahren zum ersten Mal Japan besuchte und dort sieben Jahre lebte und arbeitete. Mit viel Liebe für Japan teilt Marco gerne seine Erfahrungen und Eindrücke in seinen Artikeln.

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