Tatami (畳) sind traditionelle japanische Bodenmatten, die im Laufe der Jahre auch bei uns in Deutschland immer beliebter geworden sind. Ursprünglich aus Reisstroh gefertigt, dienen sie in japanischen Häusern seit Jahrhunderten als eine besondere Art der Bodenverkleidung.
Der Name „Tatami“
Der Begriff „Tatami“ bedeutet wörtlich „gefaltet und gestapelt“ , ein Hinweis auf die Herstellung dieser traditionellen Matten. Interessanterweise ist „Tatami“ sowohl Singular als auch Plural, ähnlich wie beim Wort „Sushi“.
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Geschichte

Wie lange Tatami-Matten genau existieren, ist nicht eindeutig belegt. Sicher ist jedoch: Früher waren sie ausschließlich der japanischen Oberschicht vorbehalten ein Symbol für Status und Wohlstand. Die meisten Böden waren damals aus Holz, und Tatami-Matten wurden als bequeme Sitzunterlagen für Reiche genutzt.
Historische Quellen zeigen, dass Tatami-Matten bereits im 16. Jahrhundert als Schlafunterlagen verwendet wurden. Im Laufe der Zeit hielten sie Einzug in den Alltag der breiten Bevölkerung. Es war üblich, dass jedes Haus zumindest ein Zimmer mit mehreren Tatami-Matten auf dem Boden hatte das sogenannte Zashiki, ein Raum zum Sitzen.
Heute
Tatami-Matten in japanischen Haushalten
Auch heute noch findest du in vielen japanischen Haushalten mindestens ein Zimmer mit Tatami-Matten meist handelt es sich um Nihonma oder Washitsu, traditionelle Räume für Zeremonien wie die Matcha-Teezeremonie.
Auch in Schlafzimmern sind Tatami-Matten zusammen mit einem Futon-Matratze als Schlafplatz verbreitet.
Wie Tatami hergestellt werden
Die Kunst der Tatami-Herstellung hat in Japan eine lange Tradition. Der Prozess beginnt mit einem Kern aus Reisstroh. Dieser wird mit einer geflochtenen Matte aus ebenfalls getrocknetem Reisstroh umwickelt. Danach erfolgt die Veredelung ,meist durch dekorative Motive oder farbige Stoffbänder an den Rändern.
Verschiedene Größen
Tatami-Matten gibt es in vielen verschiedenen Größen abhängig von der Region, in der sie hergestellt werden. So sind beispielsweise Tatami aus Kyoto 0,955 x 1,91 Meter groß und werden Kyōma Tatami genannt. In Tokyo sind sie 0,88 x 1,76 Meter groß, während sie in Nagoya 0,91 x 1,82 Meter messen. Auch in der Dicke gibt es Unterschiede. Für halbe oder dreiviertel große Matten gibt es ebenfalls eigene Namen.
Tatami als Maßeinheit
In Japan wird (oder wurde) die Größe eines Zimmers oft anhand der Anzahl der Tatami-Matten gemessen, die hineinpassen. Die Fläche wird dann in der Einheit Tsubo angegeben das entspricht zwei Tatami-Matten.
Kampfsport
Wenn du bei Google nach „Tatami“ suchst, stößt du wahrscheinlich auf viele Matten, die eher in eine Kampfsportschule als in ein Wohnzimmer gehören. Denn auch Matten für Kampfsportarten wie Judo, Jiu-Jitsu oder Aikido werden „Tatami“ genannt.
Eine Tatami-Matte kaufen?
Inzwischen kannst du Tatami-Matten auch hierzulande in Deutschland ganz einfach kaufen. Es gibt sie bei Spezialanbietern, aber auch in gängigen Einrichtungshäusern.
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Beachte jedoch: Viele Matten, die hier erhältlich sind, werden nicht auf traditionelle Weise hergestellt was sich auch im günstigeren Preis zeigt. Wenn du einfach ein schönes, exotisches Accessoire für dein Zuhause suchst, ist das kein Problem. Willst du jedoch ein echtes, traditionelles Stück japanischer Handwerkskunst, findest du auch Anbieter, die original gefertigte Tatami-Matten verkaufen.
Interessante Fakten:
- Es gibt zahlreiche Regeln, wie Tatami-Matten korrekt im Raum platziert werden
- Die Wohnfläche von japanischen Wohnungen wird in der Einheit „Jo“ angegeben , das entspricht einer Tatami-Matte. Allerdings variiert die Größe je nach Region, in Kyoto sind sie z. B. länger als in Tokyo
- Bestimmte Legemuster sollen Glück bringen
- Ausgemusterte Matten werden von Iaido-Praktizierenden (Schwertkunst) zum Üben verwendet
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
🥋 Wofür werden Tatami-Matten verwendet?
„Ursprünglich wurden Tatami-Matten nur im Zashiki, dem Sitzraum des Hauses, verwendet. Heute finden sie auch Anwendung bei Yoga oder Kampfsportarten, oft in etwas dickerer, weicherer Ausführung. Sie sind ein wichtiger Bestandteil der Japanischen Kultur und symbolisieren die Verbindung zur Tradition und zur Natur.“
🛏️ Kann man auf einer Tatami-Matte schlafen?
Tatami-Matten sind kein Bett oder eine Matratze eher eine Art Teppich oder Bodenbelag. In Japan liegen sie jedoch häufig im Schlafzimmer und werden mit einer traditionellen Futon-Matratze kombiniert.
🌾 Woraus besteht eine Tatami-Matte?
Das Herzstück einer Tatami-Matte ist getrocknetes Reisstroh. Um dieses zusammenzuhalten, verwendet man Halme der Igusa-Pflanze ein Hanfgewächs, das in oder nahe Reisfeldern wächst. Diese Pflanze liefert langes, robustes Stroh, das auch nach dem Trocknen haltbar bleibt. Japanische Handwerker kombinieren das weiche Igusa-Gras mit dem Reisstroh und vollenden die Matte mit Baumwollbändern.