Japanische Kultur

Eine Reise nach Japan – was kannst du erwarten? Schreiende Japaner, wenn du ein Restaurant betrittst oder verlässt, keine Handschläge, sondern höfliche Verbeugungen zur Begrüßung, schüchterne Menschen – zumindest bis nach ein paar Highballs (alkoholische Getränke). Karaoke ist beliebter als Kinoabende oder Nächte im Club, Maid Cafés, in denen das Personal in den verrücktesten Outfits serviert und die skurrilsten Gerichte anbietet. Aber vor allem erwartet dich ein unglaublich freundliches und äußerst respektvolles Volk.

Was möchtest du über die Kultur wissen?

  • Japaner im Überblick
  • Ein erster Eindruck von Japan
  • Praktische Etikette-Tipps
  • Das ländliche Japan entdecken
  • Mit den Japanern verschmelzen
  • Häufig gestellte Fragen zur Kultur

Wie du den Kulturschock überlebst

Ganz einfach! Lass dich einfach darauf ein – alles wird gut, denn die Japaner sind immer bereit zu helfen. Die meisten Deutschen erleben wahrscheinlich einen ziemlichen Kulturschock bei ihrer ersten Reise nach Japan. Aber keine Sorge, das ist ganz gegenseitig – die Japaner sehen dich als eine Art riesigen Riesen, was sie übrigens absolut faszinierend finden.

Was du wirklich nicht erwarten kannst, sind Samurai und traditionelle japanische Kimonos auf der Straße (okay, manchmal schon bei den Hauptsehenswürdigkeiten für ein paar Selfies oder während eines Festivals). Außerdem kommst du in ein Land mit nur modernen Städten, die Berlin, Hamburg oder München in nichts nachstehen. Vielleicht sogar noch ein Stück moderner, da alles automatisiert ist und die Infrastruktur noch vielseitiger ist.

Tokio ist nicht die einzige große Stadt, denn ein Land mit rund 125 Millionen Einwohnern hat selbstverständlich viele davon.

Die ersten Eindrücke von Japan

Wahrscheinlich landest du am Narita International Airport in der Nähe von Tokio – zumindest denkst du das, denn es sind noch etwa 60 km bis ins Stadtzentrum. Zum Glück hilft unsere Körpergröße dabei, sich in dem Labyrinth aus Menschenmassen und Gängen am Flughafen besser zurechtzufinden.

Solltest du dich dennoch verlaufen, hab keine Angst, nach Hilfe zu fragen: Fast jeder moderne Japaner spricht Englisch – besonders Studenten – und sie helfen nur allzu gern. Zudem sind die meisten Wegweiser für Touristen ins Englische übersetzt, denn nicht jeder kann selbstverständlich japanische Schriftzeichen lesen.

Japan kann gleichzeitig hektisch und geordnet oder belebt und entspannend wirken: Tausende Menschen, die sich während der Stoßzeiten organisiert kreuzen, die Stille in Bus und U-Bahn, die langen Warteschlangen vor nahezu jedem Restaurant zur Essenszeit. Vom Trubel einer Stadt wie Tokio bis zu den ruhigen Seitenstraßen – du gewöhnst dich schnell daran, übernimmst die Gewohnheiten und ehe du dich versiehst, bewegst du dich ganz automatisch mit dem Strom.

Hier ist eine Liste mit nützlichen Tipps zur weiteren Vorbereitung.

Nachdem du die ersten Kulturschocks überstanden hast, wird der nächste schon auf dich zukommen. Denn wir müssen auch wie ein Japaner essen. Glücklicherweise ist das für deinen Geldbeutel nicht so schlimm, da die durchschnittlichen Preise für japanisches Essen deutlich niedriger sind als hier in Deutschland. Außerdem bekommst du natürlich fantastische Sushi, Ramen, Tonkatsu, Okonomiyaki, Miso-Suppe oder Takoyaki und das auf eine Art und Weise, die du in Deutschland nicht so schnell finden wirst. Das Essen ist fantastisch, also probiere immer wieder neue Dinge aus! Hygiene ist im Land sehr wichtig, also hab keine Angst vor Durchfall oder ähnlichem.

Nach ein paar Tagen in einer großen Stadt wie Tokio oder Osaka (hier kannst du auch direkt von Deutschland aus fliegen) ist es Zeit für ein anderes Japan. Wir reisen zurück in die Zeit, um das feudale Zeitalter zu erleben.

Tokyo entfliehen für das Land

Nach ein paar Tagen in Tokio, in denen du alle Top-Sehenswürdigkeiten abgehakt hast, müde von der riesigen Auswahl an Einkaufszentren in Ginza und Shibuya bist und von all den Japanern mit Mundschutz verängstigt bist, ist es Zeit für etwas Ruhe auf dem Land.

Glücklicherweise hat Japan mehr zu bieten als Weltstädte. Japan besteht nämlich aus vier wunderschönen großen Inseln: Honshu (Hauptinsel), Hokkaido, Shikoku und Kyushu, die durch Naturkräfte wie Vulkane und bewegende tektonische Platten entstanden sind. Diese Naturkräfte sorgen auch für die nötigen Berge. So hat Japan seine eigene Alpenregion rund um Nagano mit Skigebieten, genau wie hier in Europa. Jede Insel hat ihre eigenen Bräuche und kulturellen Elemente. Ein Matsuri (Festival) ist in jedem Teil des Landes anders.

Aber lass den Berg Fuji oder die Insel Miyajima auf keinen Fall aus, um einen herrlichen Spaziergang zu machen. Nach einem dieser besonderen Wanderungen in Japan ist es Zeit für eine heiße Quelle (Onsen), wo du dich in einem wunderschönen Spa unter einem Kirschbaum (nur im Frühling) wunderbar erholen kannst. So überstehen wir diesen Kulturschock!

Sich mit den Japanern anpassen

Japaner versuchen, ihr inneres „Wa“, also die Harmonie in der Gruppe oder im Bekannten-/Freundeskreis, stets zu wahren. Sie glauben, dass man mit jedem gute Beziehungen pflegen sollte, damit überall, wo man ist, gute Gefühle herrschen. Das klingt doch nach einem freundlichen Land, oder?

Wenn du einen japanischen Einwohner mit Respekt ansprichst, kannst du auch Respekt zurückerwarten. Wie die meisten Asiaten haben Japaner großen Respekt vor älteren Menschen, sei daher immer höflich gegenüber älteren Personen und kritisiere niemanden in der Öffentlichkeit.

Kinder nennen ihre Eltern oft Okaasan und Otousan, was keine direkte deutsche Übersetzung hat, aber wenn man es übersetzen würde, würde es „Frau Mama“ und „Herr Papa“ bedeuten.

Das Gefühl für Disziplin ist von der Jugend an verwurzelt und zeigt sich daher auch in der Schule. Japaner werden diese Verhaltensregeln nicht leicht brechen, da sie kein Gesicht verlieren wollen. Deshalb werden sie nicht schnell zugeben, dass sie Unrecht haben, besonders nicht, wenn jüngere Japaner dabei sind. Achte besonders darauf, wenn du zum Beispiel etwas essen gehst und in eine Diskussion verwickelt wirst, denn dies ist eine wichtige ethische Norm unter den Japanern.

Das Lustige ist, dass Japaner nach ein paar Getränken meistens plötzlich nicht mehr so schüchtern sind und ihren strengen Charakter für einen Moment durchbrechen. Sehr schön, das mitzuerleben!

Unser Reisetipp

Unser Tipp: Genieße, sei nicht schüchtern, aber respektiere jeden. Damit erreichst du am meisten in Japan, und dein Urlaub wird auf jeden Fall ein Erfolg.

Häufig gestellte Fragen zur japanischen Kultur

Was sollte ich über die japanische Kultur wissen?

  • In der japanischen Kultur ist es üblich, beim Betreten eines Wohnhauses oder Hotels die Schuhe auszuziehen, sich zur Begrüßung zu verbeugen, keine Trinkgelder beim Essen zu geben, die Nudeln aufzusaugen, die Taxitüren nicht zuzuknallen, Essen/Snacks als Geschenk zu geben und vor allem Kimonos zu tragen.

Was sind die Kernwerte der japanischen Kultur?

  • In Japan sind die drei Werte Harmonie, Ordnung und Selbstentwicklung die wichtigsten Maßstäbe für soziale Interaktionen in der Gesellschaft. Diese spiegeln sich im Denken an andere, dem Respekt vor älteren Menschen, dem Wissen um seinen Platz, dem ständigen Bemühen und dem niemals Aufgeben wider.

Was ist die größte Kultur in Japan?

  • Der überwiegende Teil der Japaner, etwa 40%, ist buddhistisch, 40% befolgen die Werte und Normen des Shinto-Glaubens, sind jedoch passiv, etwa 4% sind aktive Shinto-Anhänger und rund 1% sind Christen. Obwohl Atheismus in Japan weit verbreitet ist (ca. 14%), prägen zugrunde liegende religiöse Werte die Gesellschaft.

Steht Disziplin im Mittelpunkt der japanischen Kultur?

  • Disziplin ist ein Wert, den Japaner von klein auf vermittelt bekommen, sowohl zu Hause als auch in der Schule. Diese Lebenshaltung bringt Struktur in die Gesellschaft, und das sieht man überall. So gibt es zum Beispiel fast keine Mülleimer auf der Straße, weil die Japaner ihren eigenen Müll aufräumen. Schon in jungen Jahren wird von ihnen erwartet, dass sie in der Schule mithelfen, zum Beispiel indem sie das Klassenzimmer fegen oder das Mittagessen während der Pause verteilen. Auf diese Weise lernen sie, Verantwortung innerhalb einer kleinen Gemeinschaft zu übernehmen – eine Fähigkeit, die sie später auch außerhalb der Schule anwenden.

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