Naoshima

Eines der berühmtesten Kunstwerke auf Naoshima, der Naoshima-Kürbis“ von Yayoi Kusama – Flickr, sarahlbishop

Naoshima ist nicht irgendeine Insel. Sicher, du wirst goldgelbe Buchten, grüne Wälder und malerische Fischerdörfer finden, genau wie auf anderen japanischen Inseln. Aber das ist nicht das, wofür diese Insel bekannt ist. Naoshima ist vielmehr für seine außergewöhnlichen Kunstwerke bekannt! Über die ganze Insel verstreut finden sich bizarre Skulpturen, Kunstprojekte und Museen. Auch Liebhaber der Architektur kommen hier auf ihre Kosten.

Die Insel ist Teil eines größeren Archipels in der Seto-Binnensee (Setonaikai). Dieses Meer trennt die Hauptinseln Honshu und Shikoku.

Eine Insel voller Kunstwerke, die natürlich einzigartig ist. Wie ist es dazu gekommen? Alles begann mit dem Unternehmen Benesse Holdings und seinem CEO, Tetsuhiko Fukutake. Dieser kaufte in den 1980er Jahren einen Teil der Insel. Der Grund dafür war, dass er einen Platz für seine Kunstsammlung suchte. Infolgedessen kam der Tourismus langsam aber sicher in Schwung. Mehrere Museen öffneten ihre Pforten, und es entstand eine Nachfrage nach Hotels und Geschäften. Heute zählt Naoshima rund 30.000 Besucher pro Jahr.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Naoshima

Kunstwerk op naoshima
Ein Kunstwerk auf Naoshima, Flickr: Yuki Yaginuma

Auf Naoshima gibt es viel zu tun und zu erleben. Vom Besuch eines Kunstmuseums bis zum Genießen des heißen Wassers in einem künstlerischen Badehaus. Wenn du dich nicht für Kunst interessieren, kannst du auch am Strand faulenzen, wenn das Wetter es zulässt. Kurzum, du wirst hier eine tolle Zeit haben! Hier sind einige der beliebtesten Sehenswürdigkeiten und To-Do’s von Naoshima.

Chichu Kunstmuseum

Das Chichu Art Museum, Flickr: sergejf

Das Chichu Art Museum ist ein einzigartiges Museum für moderne Kunst. Das vom renommierten Architekten Ando Tadao entworfene Gebäude ist ein Kunstwerk für sich. Was dieses Gebäude so besonders macht, ist die Tatsache, dass es größtenteils unterirdisch ist und nur natürliches Licht nutzt. Dadurch entsteht ein tolles Zusammenspiel zwischen dem natürlichen Licht der Umgebung und den Kunstwerken selbst. Die eigentliche Sammlung des Chichu Art Museum ist recht klein. Du findest dort zum Beispiel einige Wandgemälde von Claude Monet und Werke von James Turrell. Was du auf keinen Fall verpassen solltest, ist Walter de Marias Installation“Time/Timeless/No Time“. Es ist schwer, dieses Kunstwerk zu beschreiben, man muss es einfach in natura sehen.

Das Kunstwerk „Zeit/Zeitlosigkeit/Keine Zeit“, Flickr: Tadao Ando

Um dieses Museum zu besuchen, musst du im Voraus einen Termin für ein bestimmtes Datum und eine bestimmte Uhrzeit reservieren. Der Eintritt kostet 2100 Yen, und das Museum ist von 10 Uhr bis 17/18 Uhr geöffnet. Montags ist das Chichu Art Museum geschlossen. Das Museum ist leicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, einem Leihfahrrad oder zu Fuß zu erreichen.

Das Lee Ufan Museum, Flickr: Kimon Berlin

Das Lee Ufan Museum ist ein ganzes Museum, das dem koreanischen Künstler Lee Ufan gewidmet ist. Das Museum wurde 2010 eröffnet und ist damit eine der neuesten Einrichtungen auf der Insel. Lee Ufan ist ein Künstler aus Korea, der derzeit in Japan lebt und arbeitet. Er schafft hauptsächlich große Arrangements aus Stein, Beton und Metall. Viele seiner beeindruckenden Werke sind in diesem Museum zu sehen, aber auch Gemälde aus einer früheren Phase seiner Karriere. Auch dieses Museum wurde von dem Architekten Ando Tadao entworfen.

Der Eintritt in das Lee-Ufan-Museum kostet 1050 Yen. Eine Reservierung ist nicht erforderlich. Montags ist das Museum geschlossen. An den übrigen Tagen sind die Türen von 10:00 bis 17:00/18:00 Uhr geöffnet. Auch dieses Museum ist leicht zu erreichen. Unter anderem mit dem Bus, mit einem Leihfahrrad oder zu Fuß.

Benesse House

Das von Ando Tadao entworfene Benesse-Haus, Flickr: Kentaro Ohno

Ein weiteres von Ando Tadao entworfenes Gebäude: das Benesse House. Das Benesse House ist eine Kombination aus Museum und Hotel. Der Komplex besteht aus mehreren Gebäuden, von denen eines ein vollwertiges Museum ist. Die Sammlung besteht aus verschiedenen Werken japanischer und internationaler Künstler. Alle hier ausgestellten Kunstwerke sind von der Natur und der Umgebung von Naoshima selbst inspiriert. Wenn du im Benesse House wohnst, hast du rund um die Uhr Zugang zum Museum. Auch draußen, auf dem Gelände des Benesse House, wurden etwa 20 verschiedene Kunstwerke aufgestellt. An der Uferpromenade befindet sich zum Beispiel der ikonische „Naoshima-Kürbis“ von Yayoi Kasuma. Neben einem Museum und einem Hotel gibt es hier auch Restaurants, Cafés, Geschäfte und sogar ein Spa.

Die Unterkunft hier ist furchtbar teuer: Die billigsten Zimmer kosten rund 30000 Yen pro Nacht. Der Eintritt in das Museum selbst ist zum Glück nicht so teuer. Er kostet nur 1050 Yen. Anders als die anderen Museen in Naoshima ist das Benesse House auch montags von 8 bis 21 Uhr geöffnet.

Art House Project

Art House Project, Flickr: Rick Elizaga

In Honmura, einer kleinen Hafenstadt an der Ostküste von Naoshima, befindet sich das so genannte Art House Project. Dabei handelt es sich um ein Sammelsurium von verlassenen Häusern, Ateliers, einem Tempel und einem Schrein, die von internationalen Künstlern und Architekten in Kunstwerke verwandelt worden sind. Von außen sehen viele dieser Häuser gewöhnlich aus, während sie im Inneren ein wahres Kunstwerk sind. Das Archiv und Informationszentrum des Art House Project ist die Honmura Lounge. Hier findest du alle Informationen über das Projekt und die Künstler. Natürlich kannst du auch die Häuser selbst besuchen. Das Art House Project besteht aus den folgenden“Kunsthäusern“:

  • Kadoya
  • Minamidera
  • Go’o Schrein
  • Ishibashi
  • Gokaisho 
  • Haisha
  • Kinza

Das Art House Project ist von 10:00 bis 16:30 Uhr geöffnet. Ein Kombiticket für den Besuch aller Häuser kostet 1050 Yen, außer für Kinza. Für Kinza sind nämlich eine Voranmeldung und ein zusätzlicher Eintritt (520 Yen) erforderlich. Honmura selbst ist am besten mit der Fähre, dem Bus oder dem Fahrrad zu erreichen.

Ando-Museum

Der Eingang zum Ando-Museum, Flickr: 8 Kome

Das Ando-Museum wurde 2013 eröffnet und ist (inoffiziell) Teil des Art House Project. Das gesamte Museum ist dem Architekten fast aller Gebäude auf dieser Insel gewidmet: Ando Tadao. Von außen sieht das Ando-Museum wie ein traditionelles japanisches Haus aus, aber lass dich nicht täuschen. Im Inneren wird das Traditionelle mit der Verwendung von Beton und Stein kombiniert, wie wir es von Tadao gewohnt sind. Die Sammlung besteht aus verschiedenen Bildern, Zeichnungen und Fotografien der Arbeit des berühmten Architekten auf Naoshima.

Das Ando-Museum ist täglich von 10:00 bis 16:30 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt 520 Yen.

I Love Yu

I Love Yu ist ein Badehaus, das auch ein Kunstwerk ist. Wenn du hier badest, badest du tatsächlich in einem Kunstwerk. Ein wahrhaft einzigartiges Erlebnis! Das gesamte Badehaus ist mit Kunstwerken dekoriert, von Postern bis hin zu bemalten Kacheln. Du kannst hier auch Handtücher, Seife und Geschirrtücher kaufen. Der Eintritt in das I Love Yu-Badehaus kostet 620 Yen. Das Badehaus ist jeden Tag von 13:00 bis 21:00 Uhr geöffnet, außer montags.

Gotanji Badestrand

Einer der Strände auf der Kunstinsel, Flickr: sergejf

Man hört nur selten davon, aber Naoshima hat einen Strand! Der Gotanji-Badestrand liegt direkt vor dem Tsutsuji-so-Resort. Hier kannst du schwimmen und sonnenbaden. Es ist ein einfacher Strand mit Standardeinrichtungen, aber es ist ein schöner Ort, um sich zu entspannen, nachdem man alles bewundert hat, was Naoshima zu bieten hat.

Wirf einen Blick auf unseren Leitfaden für die beste Reisezeit für Japan, wann du in deiner Badekleidung am Gotanji glänzen kannst!

Setouche Triennale Kunstfestival

Die Setouche Triennale ist ein großes Kunstfestival, das auf mehreren Inseln in der Seto-See stattfindet. Der größte Teil dieses Festivals findet jedoch auf Naoshima statt. Das Festival bringt noch mehr Kunstwerke, Künstler und Architekten nach Naoshima. Die neuen Kunstwerke werden an verschiedenen Orten ausgestellt. Einige Werke werden zum Beispiel an Stränden ausgestellt, andere wiederum mitten in einem Dorf. Nach dem Ende der Triennale von Setouche bleiben die Kunstwerke auf der Insel und werden Teil der ständigen Sammlung. Auf diese Weise kommt jedes Jahr mehr Kunst auf die Insel! Sie ist ein wahres Kunstmekka für Kunstliebhaber!

Naoshima & Teshima Art Islands Tour in 3 Tagen

Naoshima, auch Japans „Kunstinsel“ genannt, ist der Traum eines jeden Kunstliebhabers. Zusammen mit den weißen Sandstränden und dem azurblauen Wasser des japanischen Binnenmeers ist es ein wahres Paradies. Die fantastischen Museen für moderne Kunst und die auf der Insel verstreuten Kunstwerke verleihen Naoshima ein magisches und einzigartiges Gefühl.

Nur eine kurze Fährfahrt von Naoshima entfernt, beherbergt Teshima spektakuläre Kunstwerke, darunter Les Archives du Cœur und das Teshima Yokoo House.

Das Programm der Reise

Tag 1: Ankunft auf Naoshima

Du nimmst die Fähre von Uno (Honshu) oder Takamatsu (Shikoku) nach Naoshima, der reizvollen kleinen Insel im Seto-Binnenmeer (Japans Binnenmeer).

Tag 2: Erkundung von Naoshima

Heute erkundest du die Insel und ihre außergewöhnliche moderne Kunst. Am besten mit dem Elektrofahrrad (inklusive) oder mit dem lokalen Bus.

Fahre zunächst nach Honmura. In diesem charmanten Dorf befinden sich alle sieben Standorte des Art House Projects, bei dem verlassene Häuser und Wohngebiete renoviert und in Kunstwerke verwandelt wurden.

Als nächstes fährst du zum berühmten Gelben Kürbis. Dieses ikonische Kunstwerk von Yayoi Kusama ist ein perfekter Ort für Fotos. Weiter geht es zum Chichu Art Museum über das Lee Ufan Museum und das Benesse House Museum. Eine Reservierung ist erforderlich, wird aber von uns für dich organisiert. Mache einen Spaziergang durch den Chichu-Garten, bevor du zu deiner Unterkunft zurückkehrst.

Tag 3: Naoshima – Teshima

Verlasse heute Naoshima und nimm die Fähre vom Hafen Miyanoura zur Insel Teshima, deinem nächsten Ziel. Mit deinem Elektrofahrrad kannst du bequem alle Sehenswürdigkeiten besichtigen.

Besuche zunächst das Teshima Art Museum, in dem Architektur, Kunst und Natur harmonisch miteinander verschmelzen. Eine Reservierung ist erforderlich, aber auch hier haben wir die Eintrittskarten bereits besorgt. Nach dem Mittagessen kannst du weitere Kunstwerke und Museen besuchen, z. B. Les Archives du Cœur, ein Werk des französischen Künstlers Christian Boltanski. Einen Besuch wert ist auch das Teshima Yokoo House, eine skurrile Kunstgalerie des Künstlers Tadanori Yokoo, dessen Werke seine Faszination für die Themen Leben und Tod widerspiegeln.

Übernachtung auf Naoshima

Auf Naoshima gibt es so viel zu sehen und zu erleben, dass es unmöglich ist, alles an einem Tag zu erledigen. Zum Glück gibt es auf der Insel eine Vielzahl von Unterkunftsmöglichkeiten. Lasse dich nicht von den hohen Preisen des Benesse House abschrecken. Es gibt mehrere erschwingliche Unterkunftsmöglichkeiten, z. B. günstigere Hotels, Herbergen und Frühstückspensionen.

Erreichbarkeit und Verkehr

Naoshima liegt in der Nähe der Hauptinseln Honshu und Shikoku und kann nur mit der Fähre von Takamatsu, Uno oder Inujima aus erreicht werden.

Vanaf Kyoto von Tokio

Wenn du von Kyoto oder Tokio anreist, nimmst du am besten den Shinkansen nach Okayama. Vom Bahnhof Okayama aus kannst du dann den Zug zum Bahnhof Uno nehmen. Von dort aus sind es nur wenige Minuten zu Fuß bis zum Fährterminal. Eine Fähre nach Naoshima legt hier mehrmals am Tag ab. Die Fahrt mit der Fähre kostet 290 Yen und dauert etwa 20 Minuten.

Wenn du viel mit dem Zug fährst, ist es sinnvoll, einen JR Railway Pass zu kaufen. Auf diese Weise bist du am Ende viel billiger dabei.

Transport auf Noashima selbst

Naoshima ist eine kleine Insel. Daher lässt sich alles leicht bereisen. Die öffentlichen Verkehrsmittel (die Busse) sind gut organisiert und recht günstig. Außerdem sind alle Museen leicht mit dem Bus zu erreichen. Wenn dir ein gelegentlicher Spaziergang (länger als eine halbe Stunde) nichts ausmacht, kannst du dich auch dafür entscheiden, alles zu Fuß zu erkunden. Eine andere Möglichkeit ist es, ein Fahrrad (500 Yen) oder ein Elektrofahrrad (1500 Yen pro Tag) zu mieten – perfekt für uns Deutsche!

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