Die Insel Shikoku (四 国) als Reisetipp von Mountfuji.de

Die Insel Shikoku (四 国)

Shikoku ist die kleinste und am wenigsten besiedelte Insel der vier Hauptinseln Japans. Viele Reisende überspringen sie, was unserer Meinung nicht die beste Entscheidung ist! Denn Shikoku ist einfach wunderschön. Unter anderem hat die Insel viele tolle Berge (Ishizuchi 1.982m), aber auch wunderschöne Sandstrände. All dies macht Shikoku ideal für einen sonnigen Urlaub.

Was möchtest du über Shikoku wissen?

Auch wenn man sich die Städte anschaut, hat diese kleine Insel einiges zu bieten. Die größte Stadt der Insel, Matsuyama, hat viele Sehenswürdigkeiten und heilige / religiöse Stätten. Shikoku ist auch ein großartiger Ort für Backpacking in Japan, denn die Infrastruktur der Insel eignet sich perfekt, um mit dem Rucksack umher zu reisen.

Die Insel der vier Länder

Schmale Hängebrücke inmitten dichter grüner Wälder auf Shikoku, ein beliebtes Ziel für Wanderer und Abenteurer
Hängebrücken im Shikoku-Iya-Tal – Yuya Murakami

Wenn du den Namen Shikoku wörtlich übersetzt, heißt es „vier Länder“ (shi für „vier“ und koku für „Länder“), die sich aus den vier Präfekturen (Gemeinde / Provinz) der Inseln Ehime, Kagawa, Kochi und Tokushima ableiten. Die gesamte Insel ist nur 18.292 km² groß und damit deutlich kleiner als die anderen Inseln. Aus diesem Grund leben hier nur knapp 4,2 Millionen Menschen. Die Insel hat ein subtropisches Klima mit warmen Sommern und sehr milden Wintern. Die beste Reisezeit für Shikoku ist daher im Frühling oder Herbst.

O-Shikoku: Die Insel der Erleuchtung

Shikoku gilt in Japan als Insel der Spiritualität und Aufklärung. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Insel der Geburtsort des berühmten buddhistischen Kōbō-Daishi (Kūkai) ist. Die Shikoku-Pilgerroute, auch O-Shikoku genannt, ist eine der wenigen zirkularen Wallfahrten der Welt. Sie umfasst 88 offizielle heilige Tempel und zahlreiche andere heilige Orte, an denen der Zen-Meister und der buddhistische Kōbō-Daishi im 9. Jahrhundert ausgebildet wurden oder dort Zeit verbracht haben sollen.

Wenn du den gesamten Pilgerweg gehen möchtest, bereite dich auf eine wunderschöne 1.300 km lange Wanderung auf der Insel vor. Du wirst die tolle Natur entdecken und unzählige Möglichkeiten haben, um mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen. Vielleicht ist das sogar der beste Weg, um Japan in seiner ganzen Echtheit zu erleben.

Städte auf Shikoku

Auf Shikoku gibt es nicht so viele große Städte wie auf Honshu oder den anderen großen Inseln. Dies bedeutet aber nicht, dass die Orte auf Shikoku nicht auch sehr schön sind. Wir empfehlen besonders die Städte Matsuyama, Kochi, Takamatsu und Tokushima. Lass sie dir nicht entgehen, auf deiner Tour durch diese wunderschöne, noch unberührte Insel!

Matsuyama (松山)

Matsuyama-Schloss auf Shikoku im Frühling, eingerahmt von blühenden Kirschbäumen.
Matsuyama-Bastion – Shikoku

Matsuyama ist die Hauptstadt der Insel Shikoku und zugleich die Hauptstadt der Präfektur Ehime. Die Stadt ist vor allem bekannt für das faszinierende Matsuyama-Schloss (松山城, Matsuyamajō), das auf einem Hügel im Stadtzentrum thront. Außerdem ist sie berühmt durch den bekannten japanischen Roman „Botchan“ (坊っちゃん, 1906) des Schriftstellers Natsume Sōseki.

Historisches Badehaus Dōgo Onsen in Matsuyama auf der Insel Shikoku, mit traditionellen Rikschas und Holzarchitektur unter blauem Himmel
Dōgo Onsen Matsuyama

Ganz in der Nähe der Stadt liegt eines der ältesten Onsen-Resorts Japans, nämlich das berühmte Dōgo Onsen. (Der Film Chihiros Reise ins Zauberland, „Spirited Away“, basiert auf dieser Onsen). Leider befindet sich das Dōgo Onsen noch bis Ende 2023 in Renovierung.

Im Umland von Matsuyama findest du auch kleinere Dörfer wie Uchiko und Ōzu, die weniger vom Tourismus betroffen sind. Gerade dort kommst du leicht in Kontakt mit der herzlichen lokalen Bevölkerung und kannst das ländliche Japan hautnah erleben.

Kochi (高知)

Schmale Brücke über türkisfarbenes Wasser in der Region Kōchi auf Shikoku, umrahmt von grünen Hügeln und ruhiger Natur
Shimanto-Fluss und Chinkabashi-Brücke – Shikoku

Kochi ist die größte Stadt im Süden der Insel. Da die Stadt im Süden von Shikoku liegt, hat sie eine einzigartige Atmosphäre und Kultur. Sie ist klein, gemütlich und hat eine entspannte, ungezwungene Atmosphäre. Mitten in der Stadt befindet sich eine große Burg, die Kochi Castle (高 知 城, Kōchijō) genannt wird. Etwas außerhalb der Stadt befindet sich der Shinshōji-Tempel (照 照), der von Pilgern während der 88-Tempelroute besucht wird.

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Takamatsu

Japanischer Garten Ritsurin-Kōen mit Koi-Fischen im klaren Wasser und kunstvoll geschnittenen Kiefern, Takamatsu, Shikoku
Ritsurin Koen Japanischer Garten

Takamatsu ist die Hauptstadt der kleinsten japanischen Präfektur, der Präfektur Kagawa. Der Hafen der Stadt war früher der einzige Weg, um Shikoku zu erreichen. In der Stadt gibt es heutzutage viel zu erleben. Du findest unzählige Kunst- und Architektur-Museen und außerhalb der Stadt befinden sich die berühmten Ritsurin Koen-Gärten, die vielleicht schönsten Gärten in ganz Japan.

Tokushima (徳島)

Tokushima ist eine Stadt, die vor allem für das Tanzfestival bekannt ist, das jedes Jahr hier stattfindet. Jedes Jahr im August findet hier das Awa Odori Festival statt, das sich um den sogenannten „Fools Dance“ dreht. Tausende von Menschen kommen nach Tokushima, um diesen Tanz zu sehen, der aus dem 17. Jahrhundert stammt. Du bist leider nicht im August in Tokushima? Glücklicherweise gibt es auch ein sehr interessantes Museum über das Festival.

Die märchenhafte Natur auf Shikoku

Dramatische Küstenklippen auf Shikoku, umspült vom tiefblauen Wasser des Pazifiks.
Natürliche Klippen von Shikoku

Shikoku ist wie der Rest Japans sehr bergig. Daher eignet sich diese Insel sehr gut für lange Spaziergänge und Naturwanderungen. Bei diesen Wanderungen entdeckst du die wunderschöne Natur und die kleinen, authentischen japanischen Dörfer. Außerdem kommst du in Kontakt mit Einheimischen und lernst so viel über die japanische Kultur. Die Pilgerfahrt „88 Tempel Route“ ist auch zu empfehlen, auch wenn du kein klassischer Pilger bist. Über das Wetter auf der Insel musst du dir keine Sorgen machen: Das Klima ist auch im Winter total angenehm.

88 Tempelroute

Ein Pilger in traditioneller Kleidung auf der Shikoku 88-Tempel-Route, umgeben von Statuen und ruhigem Wald.
88-Tempel-Wanderroute – Shikoku (Bildnachweis: JTB/UIG via Getty Images)

Die 88 Temples Route ist eine Pilgerreise, die an allen 88 buddhistischen Tempeln auf Shikoku vorbeiführt. Diese folgt den Spuren des Zen-Meisters Kobo Diashi, der genau diese Reise zur Erleuchtung unternommen hat. Die Tour ist ganze 1.300 Kilometer lang. Für Japaner ist es eine Reise, die sie einmal im Leben gemacht haben müssen. Jedes Jahr machen sich Tausende von Touristen und Japanern gemeinsam auf den Weg…

Top Strände von Shikoku

Shikoku ist auch für seine schönen Strände entlang der 88 Temples Route bekannt. Um ehrlich zu sein, findest du nur auf der Insel Okinawa schönere Strände in Japan. An den Stränden von Shikoku kannst du entspannen und schwimmen, aber auch surfen, Kajak fahren und tauchen. Die Strände sind nicht schwer zu erreichen, da sie auf der ganzen Insel verstreut sind.

Iya Valley

Holzhängebrücke in der malerischen Iya-Schlucht auf Shikoku, umgeben von buntem Herbstlaub und klaren Gebirgsflüssen.
Iya vallei – Shikoku

Wenn du ein wahrer Naturliebhaber bist, ist das Iya-Tal der richtige Ort für dich. Dieses Tal hat tiefe Schluchten, ausgedehnte Wälder und alte Seilbrücken. Hier findest du die schönsten Wanderwege und Routen in ganz Japan! In den wilden Flüssen, wie dem Shimanto, kannst du auch Rafting machen und Kajak fahren.

Die Geschichte von Shikoku

Wie Hokkaido war auch Shikoku vom Rest Japans für eine lange Zeit abgetrennt. Früher war die Insel im Mittelalter in vier Regionen unterteilt. Diese hatten und haben immer noch ihre eigene Minikultur und -nutzung. Es gibt große Unterschiede zwischen diesen Regionen in dem geografischen Gebiet. Zum Beispiel haben sich die nördlichen Regionen der Natura besser entwickelt. Dies liegt vor allem daran, dass sie früher von der großen Insel Honshu aus leichter zu erreichen waren. Um die südlichen Regionen zu erreichen, musste man zuerst durch die Berge reisen. Aus diesem Grund werden die Bewohner der südlichen Regionen immer als harte und unabhängige Menschen bezeichnet.

Shikoku war lange Zeit vom Rest Japans abgetrennt. 1988 änderte sich dies jedoch, und die Menschen begannen buchstäblich damit, Brücken zu den anderen Inseln Japans zu bauen, wodurch die Insel mehr Teil Japans wurde. Dies sicherte wirtschaftliches Wachstum und verbesserte Wohlstand und Wohlbefinden sowie die Erreichbarkeit für Touristen.

Zweiter Weltkrieg

Wie die anderen japanischen Inseln litt auch Shikoku stark unter den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs. Vor allem am Ende des Krieges 1945 wurde Shikoku täglich von amerikanischen Bombern angegriffen. Ziel waren insbesondere Städte, Infrastruktur, Industrie und Militärstandorte. Viele Städte auf der Insel wurden schwer beschädigt und mussten nach dem Krieg wieder aufgebaut werden. Die Spuren davon sind heute noch in den Städten und der Landschaft der Insel zu sehen.

Andere Städte, die im Zweiten Weltkrieg schwer gelitten haben, sind Nagasaki und Hiroshima, die beide von einer Atombombe getroffen wurden.

Unterkünfte auf der Insel

Genau wie auf den anderen Inseln Japans gibt es in Shikoku keinen Mangel an Unterkünften. In den Städten findest du viele Hotels und Hostels. Auch in den Außenbereichen gibt es viele Orte, an denen du übernachten kannst, zum Beispiel in Tempeln oder in Häusern von Einheimischen.

Entspannt nach Shikoku reisen

Es gibt mehrere Flughäfen in Shikoku. Diese haben jedoch kaum internationale Flüge. Deshalb empfehlen wir, zuerst nach Tokio oder Osaka zu fliegen. Von diesen Städten aus kannst du dann mit dem Zug oder mit einem Inlandsflug nach Shikoku reisen. Dennoch ist es oft günstiger, mit dem Shinkansen und dem Japan Rail Pass zu reisen, da dieser kostenlose Fahrten ermöglicht. Außerdem ist die Insel leicht erreichbar von Städten wie Osaka, Kōbe, Himeji, Okayama, Hiroshima und Beppu, allesamt ebenfalls sehenswerte Reiseziele nach dem Besuch der Insel.

Fakten über Shikoku

  • Erst 1988 wurde die erste Brücke zwischen Shikoku und einer anderen Insel, in diesem Fall Honshu, errichtet. Bis dahin war die Insel nur mit dem Boot erreichbar.
  • Die Gesamtlänge aller Brücken zwischen Shikoku und den anderen Inseln beträgt 173 Kilometer.
  • Nicht weniger als 200.000 Menschen pilgern jedes Jahr auf die 1300 Kilometer lange 88-Tempel-Route.
  • Shikoku ist auch eine Hunderasse. Sie trägt den Namen dieser Insel, wie du dir jetzt wahrscheinlich denken konntest.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

⛩️ Wie lange dauert die Shikoku-Pilgerreise?

Je nach Art des Wanderers dauert die Shikoku 88-Tempel-Pilgerreise etwa 30 bis 60 Tage. Die Route ist ungefähr 1200 Kilometer lang und führt dich rund um die gesamte Insel zu 88 Tempeln, mit dem Ziel, Erleuchtung zu erlangen. Suchst du nach spiritueller Erfahrung, aber ist dir die Route zu anstrengend oder zu lang? Dann besuche den Daishō-in-Tempel auf Miyajima, um die 88 Statuen dort zu ehren.

🐕 Stammt die Hunderasse Shikoku von der japanischen Insel Shikoku?

Die Hunderasse Shikoku hat tatsächlich ihren Namen von der Insel. Es handelt sich um eine alte Rasse, die den Japanern seit Jahrhunderten auf der Insel Gesellschaft leistet, besonders geschätzt wegen ihres hervorragenden Spürsinns. Diese Hunde fühlen sich vor allem im rauen Berggebiet rund um Kōchi wohl.

🌶️ Was sind die schönsten Orte auf Shikoku?

Die Insel Shikoku ist bekannt für ihre 88-Tempel-Pilgerroute, hat aber noch viel mehr für Reisende zu bieten. Städte wie Matsuyama, Kōchi, Takamatsu und Tokushima sind definitiv einen Besuch wert. Außerdem kannst du an den traumhaften Stränden der Insel perfekt surfen oder dich sonnen. Doch lieber etwas Aktiveres? Dann wander doch über die spektakulären Hängebrücken im Iya-Tal!

Marco Logmans ist ein leidenschaftlicher Japan-Experte, der vor 20 Jahren zum ersten Mal Japan besuchte und dort sieben Jahre lebte und arbeitete. Mit viel Liebe für Japan teilt Marco gerne seine Erfahrungen und Eindrücke in seinen Artikeln.

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