Hokkaido ist eine der vier großen japanischen Inseln. Diese Insel liegt am nördlichsten und hat für ihre Größe (Fläche: 83.454 km²) sehr wenige Einwohner, nämlich nur sechs Millionen! Trotzdem gibt es hier genug zu erleben. Das liegt an der ausgedehnten Wildnis, Urwäldern, vulkanischen Seen mit heißen Quellen und Berggipfeln, die der Alpen würdig sind. Auch die Hauptstadt der Insel, Sapporo, ist einen Besuch wert und bei Reisenden sehr beliebt, da die Ausstrahlung der Stadt sehr von dem Rest Japans abweicht.
Was möchtest du über Hokkaido wissen?
- Wichtigste Städte auf Hokkaido
- Natur auf Hokkaido
- Wintersport
- Nationalparks von Hokkaido
- Ein Stück Geschichte
- Reisen nach Hokkaido von Tokio aus
Wichtigste Städte auf Hokkaido

Obwohl Hokkaido fast so groß wie Honshu ist, ist es nicht dicht besiedelt. Das liegt hauptsächlich an der ausgedehnten und unberührten Natur und dem raueren Klima, das du hier findest. Riesige Städte mit Millionen von Einwohnern wirst du hier also nicht finden. Trotzdem gibt es einige Städte, die du eigentlich besuchen musst und die oft auch auf der Route während einer Rundreise durch Hokkaido liegen. Die schönsten Städte sind die Hauptstadt Sapporo, die romantische Hafenstadt Otaru, das historische Hakodate und der nördlichste Ort Japans, Wakkanai.
Sapporo

Sapporo ist die sechstgrößte Stadt Japans. In dieser Hauptstadt der Insel leben fast 2.000.000 Menschen. Sapporo ähnelt dadurch stark anderen großen Städten in Japan. Es gibt viele Hochhäuser mit Lichtreklamen und eine gut gepflegte Infrastruktur. Trotzdem merkst du einen großen Unterschied bei den Bewohnern: Sie sind etwas verschlossener und weniger ausgelassen, aber super freundlich und sehr interessiert an westlichen Reisenden.

Was sofort auffällt ist, dass Sapporo deutlich grüner ist als zum Beispiel Tokio oder Nagasaki. Die Stadt hat breite Alleen mit ausgedehnten Stadtparks. Wusstest du, dass diese Stadt vor allem (international) für ihr Bier bekannt ist? Die Sapporo Brauerei ist daher wirklich ein Geheimtipp für einen Besuch. Im Juli und August findet außerdem jedes Jahr ein Bierfestival statt. Darüber hinaus findest du in Sapporo jeden Winter gigantische Eispaläste und andere Eiskunstwerke, die Reisende aus dem ganzen Land anziehen.
Lies hier mehr Reisetipps über Sapporo.
Otaru

Otaru ist von Natur aus eine Hafenstadt. Dadurch hat die Stadt einen romantischen und historischen Charakter, da die Fischerei seit Jahrhunderten zentral in Japan steht. In der Stadt gibt es wunderschöne Kanäle und authentische Warenhäuser dank der jahrhundertealten Handelskultur, die dort noch immer herrscht.
Es ist fast eine kleine, japanische Version der Amsterdamer Grachten! Otaru hat eine einzigartige, viktorianische Ausstrahlung dank der kleinen Kanäle, Warenhäuser und historischen Akzente wie die Laternenpfähle. Eine schöne Sehenswürdigkeit im Winter ist das Otaru Snow Light Path Festival oder die Nikka Whisky Yoichi Distillery (sehr leckerer japanischer Whisky).
Hokkaido ist eine raue und ausgedehnte Insel mit viel Natur. So findest du hier noch wilde Bären, Wölfe und andere Tiere, die einzigartig für Japan sind.
Hakodate

Hakodate ist die erste Stadt, die du auf Hokkaido antriffst, wenn du mit der Fähre von Honshu ankommst. Diese Stadt hat genau wie Otaru eine viktorianische Ausstrahlung aus dem 19. Jahrhundert. In Hakodate kannst du herrlich umherwandeln. Diese Stadt ist außerdem für ihren sogenannten Morning Market bekannt. Hier findest du die exotischsten Fischarten und Früchte. Etwas außerhalb von Hakodate findest du ein ausgedehntes Naturgebiet namens Ōnuma Quasi-Nationalpark, wo sich im Winter viele Affen aufhalten.
Wusstest du, dass die Stadt Hakodate mit Hilfe der Niederländer eine Festung gebaut hat? Nämlich das Fort Goryokaku (五稜郭, Goryōkaku), das auf westlichem Design in Sternform basiert, wie wir sie auch in Naarden (Niederlande) wiederfinden. Auch deshalb steht Fort Goryokaku in unseren Top 10 Burgen Japans.
Wakkanai
Wakkanai ist die nördlichste Stadt Hokkaidos und damit auch Japans. Du wähnst dich hier, besonders in den Wintermonaten, in Sibirien, so kalt und eisig ist es. In den Herbst- und Wintermonaten kannst du hier Robben beobachten. Von Mai bis November kannst du von Wakkanai aus mit der Fähre auch andere kleine Inseln besuchen. Es ist außerdem auch eine Heimatbasis der einheimischen Gemeenschaft der Ainu.
Natur von Hokkaido

Hokkaido ist, genau wie der Rest Japans, sehr bergig. Dies in Kombination mit dem sehr kalten Wetter in den Wintermonaten macht, dass das Wetter auf dieser Insel enorme Kontraste kennt. Im Sommer kann es 30 Grad werden, während es im Winter kalt genug ist, um allerlei Wintersportarten zu betreiben.

Die Insel zählt zu viele heiße Quellen und Urwälder, um sie alle aufzuzählen, und ist bekannt für ihre Wander- und Fahrradrouten im Sommer. Vielleicht einer der einzigartigsten Orte auf Hokkaido, die wir besucht haben, ist der „Blue Pond“ nahe der Stadt Biei. Im Herbst findest du hier einen natürlichen See, der super blau färbt, wie du auf dem Foto oben sehen kannst. Ein spektakuläres Naturphänomen, auch wenn wir es selbst sagen.
Wintersport

Im Winter kannst du als begeisterter Wintersportler hier voll auf deine Kosten kommen. Du kannst hier Ski fahren, snowboarden und sogar Eisklettern. Wenn du ein echter Ski-Liebhaber bist, ist Niseko der Ort, wo du sein musst. Dieses Skigebiet hat nicht weniger als 800 Hektar an Pisten und auch das Nachtleben hier ist lebhaft. Viele Wintersportreisen gehen neben dem bekannten Nagano auch hierhin. Aber für die echten Hardcore-Wintersportler haben wir eine Top 6 japanische Skigebiete zusammengestellt.
Nationalparks von Hokkaido

Auf Hokkaido findest du auch einige Nationalparks. Nimm zum Beispiel den Akan Nationalpark. Dieser Nationalpark ist wirklich einzigartig. Du findest hier Vulkane, blubbernde Seen und dichte Wälder. Hier kannst du sehr schön wandern. Auch andere Aktivitäten wie Rafting, Klettern, Radfahren oder Angeln sind hier zu unternehmen.
Das unberührteste Stück Natur Japans, der Shiretoko Nationalpark, findest du auch auf Hokkaido. Du wirst hier nur zugelassen, wenn du beweisen kannst, dass du ein erfahrener Wanderer oder Abenteurer bist. Auch hier findest du viele Vulkane, Berge und Geysire. Bist du kein erfahrener Wanderer, möchtest aber trotzdem den Shiretoko Nationalpark besuchen? Dann kannst du hier mit einer Kreuzfahrt vorbeifahren oder eine Busreise durch das Naturgebiet buchen.

Einige andere schöne Parks sind Takino Suzuran Hillside Nationalpark, Onuma See, Onuma Quasi-Nationalpark und Toya Caldera und Usu Volcano Global Geopark. Auf der Suche nach den schönsten Naturparks Japans?
Die Geschichte von Hokkaido
Hokkaido kennt, genau wie der Rest Japans, eine reiche Geschichte. Was wichtig zu erwähnen ist: Da Hokkaido nie viele Einwohner gekannt hat, haben sich hier auch keine enormen großen Ereignisse abgespielt. Trotzdem ist die Geschichte der Insel sehr interessant und sind heute noch viele Spuren von früher zu finden.
Vor etwa 20.000 Jahren wurde die Insel zum ersten Mal bewohnt. Das Volk, das hierher kam, war die Ainu Moshiri Bevölkerung. Sie lebte bis zum 16. Jahrhundert völlig getrennt vom Rest Japans. Hokkaido hatte kaum Kontakt zum Rest Japans. Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Insel und ihre Bevölkerung jedoch vom japanischen Kaiser anerkannt. Seitdem ist sie immer mehr ein Teil Japans geworden. So wurden die Olympischen Winterspiele von 1972 in Sapporo abgehalten und wurde 2008 ein Gesetzesvorschlag zum Schutz und Erhalt der Ainu Moshiri Kultur angenommen.
Zweiter Weltkrieg auf Hokkaido
Auch der Zweite Weltkrieg hat seine Spuren hinterlassen. 1945, gegen Ende des Krieges, wurden mehrere Orte auf der Insel täglich von der amerikanischen Luftwaffe und Marine bombardiert. Gegen Ende des Krieges hatte die Sowjetunion sogar Pläne, in Hokkaido einzufallen! Glücklicherweise ist es nie so weit gekommen und die Insel ist Teil Japans geblieben.
Die schönsten Unterkünfte finden
Planst du eine Reise zu dieser wunderschönen Insel? Dann ist es wichtig, dass du eine geeignete Unterkunft findest. Glücklicherweise gibt es hier auf Hokkaido keinen Mangel daran. In den Städten wie Sapporo und Otaru findest du zahllose Hotels und Hostels. Auch in und nahe den Naturgebieten gibt es genug Übernachtungsmöglichkeiten. Es ist wichtig, rechtzeitig zu reservieren, dann zahlst du weniger und bist dir eines Platzes sicher, da es im Frühling und Herbst sehr voll sein kann.
Rundreisen mit einem gemieteten Auto oder Wohnmobil sind hier auch gut möglich und sogar empfehlenswert. Die raue Landschaft verfügt über viele Campingplätze und Outdoor-Plätze, aber auch gut gepflegte Straßen.
Reisen nach Hokkaido

Die Insel hat eigentlich nur einen großen Flughafen: den Flughafen von Sapporo Okadama Airport (IATA: OKD, ICAO: RJCO). Leider fliegt fast keine europäische Fluggesellschaft zu diesem Flughafen. Daher empfehlen wir, erst einen internationalen Flug woanders nach Japan zu nehmen und von dort nach Hokkaido zu gehen. Hierfür kannst du einen Inlandsflug nehmen, mit dem Shinkansen-Zug fahren (natürlich unbegrenzt reisen mit dem Japan Rail Pass), eine Busreise buchen oder ein Auto mieten. Die Fortbewegung über die Insel selbst geht am besten mit dem Zug, Bus oder Auto.
Fakten über Hokkaido
- Obwohl Hokkaido eine Insel ist, hat die Insel ein sogenanntes ‚Landklima‘. Das bedeutet, dass es im Winter sehr kalt ist und im Sommer sehr warm werden kann.
- Die Insel war bis zum 17. Jahrhundert vom Rest Japans abgeschnitten.
- Die Insel kennt ihre eigene Kultur und einheimische Bevölkerung: Ainu Muhsiri
- Auf Hokkaido findest du die schönsten Wintersportgebiete Japans. Auch unter internationalen Wintersportlern sind diese Gebiete sehr beliebt.
Was ist die beste Reisezeit für Hokkaido?
Das hängt von der Art der Reise ab, die du durch Hokkaido machen möchtest:
- Wander-/Fahrradreise = von April bis Oktober, du findest dann die wunderschön blühenden Sakura oder Herbstfarben in den unberührten Urwäldern.
- Wintersport = Dezember bis März
- Die Monate Oktober und November solltest du besser meiden wegen viel Regen und manchmal halbem Schnee.
Lies hier mehr über die beste Reisezeit nach Japan.
Häufig gestellte Fragen zu Hokkaido
Was sind die schönsten Städte auf Hokkaido?
Sapporo für das herrliche Bier, Schneefestival und als perfekte Ausgangsbasis für Hokkaido. Für eine Mischung aus niederländischer Kultur (ja, du liest richtig) ist die Stadt Hakodate am schönsten. Außerdem gehst du hauptsächlich wegen der Natur nach Hokkaido und so findest du verschiedene berühmte Nationalparks.
Kann man gut Wintersport auf Hokkaido betreiben?
Auf jeden Fall! Hokkaido und speziell Niseko ist in ganz Japan und darüber hinaus als Wintersportdestination bekannt. Die Olympischen Winterspiele wurden dort sogar 1972 in der Stadt Sapporo abgehalten. Einige Skigebiete von Hokkaido stehen sogar in unseren Top 5.
Wie kommt man am besten von Tokio nach Hokkaido?
Von Tokio nach Hokkaido reist du am besten mit dem Shinkansen bis Shin-Hakodate-Hokuto (etwa 4 Stunden) oder per Inlandsflug nach Sapporo (1,5 Stunden). Mit dem JR Pass ist die Zugfahrt kostenlos und du kannst die Landschaft genießen. Alternativ gibt es auch Nachtfähren von Honshu nach Hokkaido.
Wann ist die beste Zeit für Wintersport auf Hokkaido?
Die beste Zeit für Wintersport auf Hokkaido ist von Dezember bis März. Niseko und andere Skigebiete haben dann optimale Schneebedingungen mit bis zu 15 Metern Pulverschnee pro Saison. Januar und Februar sind die kältesten, aber auch schneereichsten Monate mit perfekten Pistenverhältnissen.
Welche einzigartigen Naturphänomene kann man auf Hokkaido erleben?
Hokkaido bietet mehrere spektakuläre Naturphänomene: den türkisblauen „Blue Pond“ bei Biei, dampfende heiße Quellen im Schnee, Eiswasserfälle im Winter und die Möglichkeit, wilde Bären und seltene Kraniche zu beobachten. Im Shiretoko Nationalpark kannst du sogar Stellersche Seeadler und Robben in freier Wildbahn sehen.