Wasabi: Die scharfe grüne Delikatesse der japanischen Küche

Wasabi

Wasabi, oft als japanischer Meerrettich bezeichnet, ist ein scharfer und würziger Geschmacksträger, der traditionell in der japanischen Küche verwendet wird. Diese außergewöhnliche Pflanze wächst natürlicherweise in Gebirgsbächen Japans und ist berühmt für ihren intensiven, stechenden Geschmack. Am häufigsten wird der Stängel der Pflanze verwendet, der zu einer grünen Paste gerieben wird.

Wasabi wird vor allem zu Sushi und Sashimi serviert, findet aber auch in vielen anderen japanischen Gerichten Verwendung. Er ist dafür bekannt, die Geschmacksknospen zu kitzeln, ohne ein dauerhaft brennendes Gefühl zu hinterlassen, anders als beispielsweise Chili.

Wasabia japonica

Wasabia japonica Wurzeln

Wasabi, bekannt als japanischer Meerrettich, wird aus dem Wurzelstock, dem Rhizom, der Pflanze Wasabia japonicagewonnen, die zur Familie der Brassicaceae gehört. Diese Pflanze stammt ursprünglich aus Japan, Südkorea und Sachalin (Russland) und stellt hohe Ansprüche an ihre Kultivierung, was sie selten und kostspielig macht.

Das echte Wasabi-Rhizom hat einen Durchmesser von etwa 3 cm und wird zu einer scharfen Paste fein gerieben, die als klassische Würzbeilage zu Sushi und anderen Speisen bekannt ist. Die Wasabipflanze wächst langsam, wird etwa 20 bis 60 cm hoch und bildet große, kreis- bis nierenförmige Blätter auf langen Stielen. Im Frühling erscheinen kleine weiße Blüten in dichten Büscheln, mit vier kreuzförmig angeordneten Blütenblättern.

Wasabi reiben

Der Geschmack von echtem Wasabi unterscheidet sich deutlich von dem in westlichen Ländern häufig verwendeten Ersatzprodukt aus Meerrettich. Er hat eine eher nasenreizende als zungenbrennende Schärfe, ähnlich wie bei scharfem Senf oder Meerrettich.

Wasabi ist frisch, als Pulver oder als fertige Paste erhältlich. Auch die Blätter der Pflanze können roh in Salaten gegessen, eingelegt oder zu Chips getrocknet werden. Echter Wasabi ist allerdings teuer, da er aufwendig angebaut wird und eine Wachstumszeit von 18 Monaten bis zu drei Jahren benötigt. Deshalb wird außerhalb Japans meist ein Mix aus Meerrettich, Senf, Stärke und grüner Lebensmittelfarbe oder Spinatpulver als Ersatz verwendet.

Ist Wasabi gesund?

Neben seiner kulinarischen Verwendung bietet Wasabi auch gesundheitliche Vorteile. Er enthält sekundäre Pflanzenstoffe namens Isothiocyanate, die starke krebshemmende Wirkungen haben und zur Vorbeugung verschiedener Krebsarten beitragen können, darunter Lungen- und Speiseröhrenkrebs. Zudem wirkt Wasabi antibakteriell gegen schädliche, lebensmittelbedingte Keime, ideal in Kombination mit rohem Fisch. Studien zeigen auch, dass Wasabi entzündungsbedingte Schmerzen lindern und die Darmgesundheit verbessern kann.

Eine kurze Geschichte

Der scharfe Wasabi ist seit Jahrhunderten Teil der japanischen Küche. Schon bevor er kulinarisch genutzt wurde, fand er medizinische Anwendung. Der Begriff „Wasabi“ taucht sogar in einem der ältesten japanischen Gesetzestexte auf. Zwischen den Jahren 798 und 1185 wurde Wasabi teilweise sogar als Steuer erhoben.

Seit dem 19. Jahrhundert wurde Wasabi so verwendet, wie wir es heute kennen, zu Sushi oder anderen Fischgerichten. Damals glaubte man jedoch, Wasabi sei ein natürliches Konservierungsmittel. Er sollte Fischgeruch neutralisieren, Bakterien abwehren und das Risiko einer Lebensmittelvergiftung verringern.

Erst ab den 1970er-Jahren fand Wasabi seinen Weg in den Westen. Durch die zunehmende Globalisierung wurden Sushi, und damit auch Wasabi, immer beliebter. Technologische Fortschritte ermöglichten eine schnelle Produktion und Lieferung, wodurch Wasabi weltweit bekannt wurde.

Wasabi in Japan vs. Wasabi in anderen Ländern

Leider ist die Pflanze Wasabia japonica äußerst selten. Echter Wasabi aus dieser Pflanze ist daher sehr teuer. Deshalb findet man die originale Variante fast ausschließlich in Japan. In Deutschland begegnet dir meist die günstige Variante aus Meerrettich.

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Heutzutage

Wasabi beim Essen

Heute ist Wasabi nahezu überall erhältlich, im Supermarkt, im Asia-Shop und natürlich in japanischen Restaurants. Man kann sogar von einer regelrechten Wasabi-Revolution sprechen. Während Wasabi früher ausschließlich zu japanischen Fischgerichten serviert wurde, ist er heute auch in vielen westlichen Gerichten zu finden. Außerdem wird Wasabi zunehmend in gesundheitsfördernden Produkten sowie in Kosmetika verwendet.

Achtung: Wasabi ist sehr scharf

Wir können es nicht oft genug sagen: Vorsicht beim Verzehr von Wasabi! Er ist extrem scharf. Wenn du Wasabi zu deiner Mahlzeit nehmen willst, achte unbedingt auf die richtige Dosierung, aber genau das verleiht dem Gericht auch den besonderen Kick!

Häufig gestellte Frage (FAQ)

Darf man Wasabi beim Rückflug nach Deutschland importieren?

Ja, Wasabi (Eutrema japonica) darfst du nach heutigem Wissensstand mitnehmen. Frisch, als Paste oder Puder. Es gibt bestimmte Einfuhrbestimmungen, die du einfach auf der Website der offiziellen Deutschen Auslandsvertretungen in Japan (https://japan.diplo.de/ja-de) nachlesen kannst.

Marco Logmans ist ein leidenschaftlicher Japan-Experte, der vor 20 Jahren zum ersten Mal Japan besuchte und dort sieben Jahre lebte und arbeitete. Mit viel Liebe für Japan teilt Marco gerne seine Erfahrungen und Eindrücke in seinen Artikeln.

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